Die Regierung Montenegros wird voraussichtlich am 9. Juni 2025 bekanntgeben, wer die neuen Konzessionäre für die Flughäfen von Podgorica und Tivat werden. Für den dreißigjährigen Managementvertrag wurden offiziell zwei Gebote eingereicht.
Die Tenderkommission bestätigte, daß Vorschläge von der südkoreanischen Incheon International Airport Corporation und der in Luxemburg ansässigen Corporacion America Airports aus Südamerika eingegangen sind. Die Gebote wurden am 9. Mai eröffnet, und die Bewertungsphase soll innerhalb von dreißig Tagen abgeschlossen sein, woraufhin eine Bekanntgabe erwartet wird. Das lange verzögerte Konzessionsverfahren zielt darauf ab, langfristige Investitionen und verbesserte Flughafendienstleistungen zu ermöglichen. Aeroports de Paris – TAV, die ebenfalls im Rennen waren, zogen ihr Angebot zurück.
Zwei internationale Konsortien im Rennen
Die Incheon International Airport Corporation, Betreiber des Hauptdrehkreuzes Südkoreas in Seoul, versucht seit längerem, in der Region Fuß zu fassen. Sie war bereits Finalist bei den Konzessionsverfahren in Zagreb und Belgrad, unterlag aber letztendlich französischen Wettbewerbern. Das Unternehmen betreibt auch die Flughäfen in Manila, Jakarta und das Terminal 4 in Kuwait. Die Corporacion America Airports betreibt 52 Flughäfen in sechs Ländern Lateinamerikas und Europas, darunter in Argentinien, Brasilien, Uruguay, Ecuador, Armenien und Italien. Sie hatte sich zuvor ebenfalls um die Konzession des Flughafens Belgrad beworben.
Die Gewerkschaft der Flughafenarbeiter hat Bedenken hinsichtlich der Transparenz des Konzessionsverfahrens und des Schutzes der Arbeitnehmerrechte geäußert. Sie kritisierte die fehlende Vertretung der Arbeitnehmer in der Tenderkommission und forderte rechtliche Garantien zum Schutz der Arbeitsverträge im Falle eines Eigentümer- oder Managementwechsels.
Anforderungskriterien für Bieter
Die Kriterien für die Bieter umfassen den Betrieb von mindestens einem Flughafen mit mindestens fünf Millionen internationalen Passagieren jährlich in den letzten drei Jahren und eines weiteren Flughafens mit mindestens zwei Millionen Passagieren jährlich im gleichen Zeitraum; oder den Betrieb eines einzelnen Flughafens mit mindestens zehn Millionen internationalen Passagieren jährlich in den letzten drei Jahren.
Der Bieter muß außerdem über Erfahrungen in der Entwicklung, dem Design, der Konstruktion, der Beschaffung und dem Bau oder dem Management und der Überwachung der Konstruktion eines Flughafenprojekts mit einem Mindestgesamtwert von 300 Millionen Euro in den letzten zehn Jahren verfügen, einschließlich mindestens eines Projekts im Wert von 100 Millionen Euro. Die Entscheidung am 9. Juni wird somit mit Spannung erwartet, da sie die zukünftige Entwicklung der beiden wichtigsten Flughäfen Montenegros maßgeblich beeinflussen wird.