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Erstmalige Luftbetankung zwischen deutscher Luftwaffe und britischer Royal Air Force im Nahen Osten

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Am 21. Februar 2025 gaben die britische Royal Air Force (RAF) und die deutsche Luftwaffe eine bedeutende militärische Kooperation bekannt: Zum ersten Mal führten die beiden Luftstreitkräfte eine Luftbetankung zwischen einem deutschen Atlas A400M und einem britischen Typhoon-Jagdflugzeug durch. Die Operationen fanden sowohl bei Tag als auch bei Nacht statt und hatten zum Ziel, die Piloten für das Betanken von einer anderen Flugzeugart zu qualifizieren. Dieser erfolgreiche Test ist Teil der laufenden gemeinsamen Operationen der beiden Streitkräfte im Nahen Osten, die im Rahmen der internationalen Koalition zur Bekämpfung des „Islamischen Staates“ (Daesh) durchgeführt werden.

Die durchgeführte Luftbetankung stellt einen weiteren Schritt in der Intensivierung der Kooperation zwischen den beiden Luftwaffen dar. In einer Erklärung betonte Wing Commander Pearson, Kommandant eines RAF Typhoon Geschwaders im Nahen Osten: „Die Entwicklung dieser neuen Fähigkeit ist von enormer Bedeutung, da sie unsere Flexibilität und Agilität in den Luftoperationen hier im Nahen Osten erhöht. Das gemeinsame Operieren stärkt die Koalition als Ganzes.“ Die Luftbetankung ist ein wesentlicher Bestandteil moderner Luftkriegführung, da sie die Reichweite und Ausdauer von Kampfflugzeugen erheblich erweitert und somit eine erhöhte operative Kapazität ermöglicht.

Luftbetankung ist keine neue Praxis für die internationale Koalition in der Region, die schon seit längerer Zeit auf Tankflugzeuge aus verschiedenen Nationen zurückgreift. Großbritannien stellt mit seinen Voyager-Flugzeugen Multi-Role-Transport-Tanker, die regelmäßig genutzt werden, um die Luftoperationen der Partnerländer zu unterstützen. Ebenso betanken RAF-Flugzeuge häufig andere Tankflugzeuge von Nationen, die Mitglieder der Koalition sind.

Die Herausforderungen der Luftbetankung

Obwohl die RAF-Piloten bereits umfangreiche Erfahrung im Betanken von Flugzeugen des Typs Voyager haben, stellte die Zusammenarbeit mit dem deutschen A400M eine neue Herausforderung dar. Ein RAF Typhoon-Pilot erklärte, dass die Luftbetankung von einem A400M aufgrund der „Feinheiten, die einen überraschend großen Unterschied machen“, anders sei. Dazu zählen unter anderem die Betankungsgeschwindigkeit, die Reaktion des Betankungsschlauchs, die Größe und Form des Tankbottichs sowie die Beleuchtung des Flugzeugs in der Nacht. Diese Faktoren, die im Detail variieren, erforderten von den Piloten eine präzise Anpassung ihrer Fähigkeiten und eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Luftwaffen.

Der Pilot hob hervor, dass die Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzungen „äußerst professionell“ war und es eine Freude sei, mit ihnen zu arbeiten. Diese positive Rückmeldung unterstreicht den hohen Standard der deutschen Luftwaffe und die reibungslose Integration der deutschen und britischen Piloten während der gemeinsamen Operationen.

Der Airbus A400M: Ein vielseitiges Flugzeug

Der Airbus A400M ist eigentlich als taktisches Transportflugzeug konzipiert, das für schwere Lasten und Truppentransporte geeignet ist. Seine Vielseitigkeit zeigt sich jedoch auch in seiner Fähigkeit, für die Luftbetankung konfiguriert zu werden. Die deutsche Luftwaffe hat diese Fähigkeit genutzt, um ihre operativen Möglichkeiten zu erweitern und sich in multinationalen Missionen besser einzubringen. Der A400M bietet aufgrund seiner Größe und Leistungsfähigkeit die nötige Flexibilität, um sowohl als Transportflugzeug als auch als Tankflugzeug eingesetzt zu werden.

Die RAF wiederum setzt auf ihre Typhoon-Kampfflugzeuge, die vor allem für Luftüberlegenheitsoperationen und Angriffe auf Bodenziele aus der Luft bekannt sind. Die Möglichkeit, diese Flugzeuge während ihrer Einsätze im Nahen Osten durch Luftbetankung mit Treibstoff zu versorgen, verlängert ihre Reichweite und erhöht somit die Effektivität der britischen Streitkräfte in der Region.

Ausblick auf die künftige Zusammenarbeit

Diese erste Luftbetankung zwischen den beiden Luftstreitkräften hat das Potenzial, die militärische Zusammenarbeit im internationalen Rahmen weiter zu intensivieren. Die Operationen im Nahen Osten, die derzeit als Teil der internationalen Koalition zur Bekämpfung des Daesh durchgeführt werden, könnten von einer solchen erweiterten Fähigkeit zur Luftbetankung erheblich profitieren. In einer sich ständig verändernden geopolitischen Landschaft ist es von entscheidender Bedeutung, dass alliierte Streitkräfte auf eine Vielzahl von Ressourcen und Fähigkeiten zurückgreifen können, um ihre Missionen erfolgreich abzuschließen.

Die Weiterentwicklung solcher Operationen wird nicht nur die interoperative Fähigkeit der beiden Luftstreitkräfte stärken, sondern auch das Vertrauen in die Fähigkeit der internationalen Koalition erhöhen, flexibel auf verschiedene Herausforderungen zu reagieren. Die Luftbetankung, die als eine der anspruchsvolleren Operationen in der Luftfahrt gilt, zeigt das hohe Maß an Kooperation und Professionalität, das in der Zusammenarbeit zwischen den deutschen und britischen Streitkräften erforderlich ist. In Zukunft könnten ähnliche Luftbetankungsoperationen zwischen weiteren Mitgliedern der Koalition und anderen Flugzeugtypen eine noch größere Rolle spielen.

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