Die niederländischen Etihad-Töchter Etihad Aviation Partners I und Etihad Aviation Partners II versteigern ihre Forderungen gegen die insolventen Fluggesellschaft Air Berlin und Alitalia. Damit will man die Verluste, die durch die beiden gescheiterten Investments entstanden sind, zumindest eindämmen.
Die Überlegung hinter der Aktion ist folgende: Eventuell finden sich Hochrisikoanleger, die bereit sind die Forderungen für einen kleinen Bruchteil zu kaufen und versuchen diese dann auf eigene Rechnung bzw. eigenes Risiko zu Geld zu machen. Etihad Airways könnte mögliche Einnahmen an Anleihegläubiger weiterreichen und damit die Kosten für den Konzern zumindest ein wenig reduzieren.
Bloomberg berichtet, dass die Barclays Bank plc mit der Vorbereitung der Auktion beauftragt wurde. Interessenten können ab 21. Juni 2021 für einen Zeitraum von zwei Wochen die Unterlagen anfordern, um sich so ein Bild von der tatsächlichen Wertigkeit der Forderungen machen zu können. Diese dann tatsächlich in „Bargeld“ umwandeln zu können, dürfte sehr schwierig werden, da sowohl Air Berlin als auch Alitalia pleite sind. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das auch der Grund dafür, dass Etihad auf der Suche nach Hochrisiko-Spekulanten ist.
Für die Gläubiger der Anleihen war es laut Bloomberg ohnehin ein Verlustgeschäft, denn Etihad Aviation Partners I konnte bislang nur 43 Prozent der Einlagen zurückzahlen. Auch Etihad Aviation Partners II zahlte im Juni 2021 nur einen kleinen Teil zurück. Die Folge daraus ist, dass große Anleger dem Konzern aus Abu Dhabi mit rechtlichen Schritten drohen, wobei Etihad Airways jegliche Verantwortung für den defacto-Totalverlust zurückweist.