Die Europäische Union will ein spezielles Umweltlabel einführen, das bei Flugreisen den Kohlenstoffdioxid-Abdruck pro Passagier aufzeigen soll. Damit will man die Vergleichbarkeit verschiedener Fluggesellschaften vereinfachen. Die Umsetzung soll ab dem Jahr 2025 starten.
Seit einiger Zeit heben einige Carrier ihre angebliche Umweltfreundlichkeit im Marketing besonders stark hervor. Manche bezeichnen sich als „Europas grünste Airline“, andere sticheln gegen Konkurrenten, die angeblich veraltetes Fluggerät betreiben sollen und wieder andere führen „Öko-Tarife“ ein, wobei völlig unklar ist, ob das SAF, für das extra bezahlt werden soll, auch tatsächlich auf dem gebuchten Flug getankt wird. Manche Fluggesellschaften haben bereits juristische „Watschn“ aufgrund von irreführender Werbung, umgangssprachlich auch Greenwashing genannt, kassiert.
Die EU hofft nun, dass man mit dem geplanten Umweltlabel den Wildwuchs an „Öko-Behauptungen“ eindämmen und eine Vergleichbarkeit unter den Airlines schaffen kann. Das EU-Parlament hat den entsprechenden Beschluss in der Nacht zu Mittwoch gefasst. Unter anderem sollen der erwartete Kohlenstoffdioxidausstoß pro Passagier sowie die -effizienz pro Kilometer in die Bewertung einfließen.
Künftig soll auch die Beimischung von SAF, soweit technisch möglich, verpflichtend werden. Ab dem Jahr 2025 sollen zwei Prozent beigemischt sein. Per 20230 wird die Quote auf sechs Prozent erhöht, 2035 auf 20 Prozent, 2040 auf 34 Prozent, 2045 auf 42 Prozent und bis 2050 sollen es dann 70 Prozent sein. Diese Regelung muss noch formell von EU-Parlament und den EU-Staaten abgesegnet werden.