Aufgrund der Corona-Pandemie waren die Slot-Regeln in der Europäischen Union stark aufgeweicht. Die EU-Kommission will, dass die Carrier ihre Start- und Landerechte wieder stärker nutzen. Andernfalls drohen Verlust und Neuvergabe.
Während Billigflieger das Vorhaben begrüßen, warnen der eine oder andere Netzwerkcarrier vor möglichen Leerflügen. Die EU-Kommission will, dass die Slots im Winterflugplan 2022/23 zumindest zu 75 Prozent genutzt werden müssen. Damit kommt man den Anbietern minimal entgegen, denn vor der Pandemie lag die Quote bei 80 Prozent.
In der laufenden Sommerflugplanperiode 2022 müssen die Fluggesellschaften ihre Start- und Landerechte mindestens zu 64 Prozent nutzen. Andernfalls drohen Verlust und Neuvergabe durch den jeweiligen Regulator. Die EU-Kommission hatte zu Beginn der Corona-Pandemie das Regelwerk aufgeweicht, da aufgrund zum Teil harter Einreise- und Quarantänebestimmungen die Nachfrage regelrecht in den Keller eingebrochen ist. Man wollte sinnlose Leerflüge, die nur der Sicherung von Start- und Landerechten gedient hätten, vermeiden.
Die Slot-Regeln für den Winterflugplan 2022/23 sehen jedoch auch Ausnahmen vor. Beispielsweise können Carrier über ihre nationalen Behörden besonders dann, wenn wegen der Pandemie neue Reisebeschränkungen erlassen werden sollten, Ausnahmen beantragen. Die EU-Kommission kündigte bereits an, dass man etwaige Genehmigungen überwachen will, um Wettbewerbsverzerrungen vermeiden zu können.