Zum 1. Januar 2025 trat die neue EU-Vorgabe in Kraft, wonach Fluggesellschaften an europäischen Flughäfen zwei Prozent ihres Treibstoffs durch nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) ersetzen müssen. Diese umweltfreundlicheren Kraftstoffe sind jedoch deutlich teurer als herkömmliches Kerosin. Die Luftfahrtbranche rechnet mit Mehrkosten von 300 bis 400 Millionen Euro pro Jahr allein für Flüge aus Deutschland. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) fordert deshalb, die Luftverkehrsteuer abzuschaffen, um die zusätzlichen finanziellen Belastungen zu mildern.
Die Kosten für SAF sind bis zu fünfmal so hoch wie die für konventionelles Kerosin, was die ohnehin angespannte Lage der deutschen Luftfahrtindustrie weiter verschärfen könnte. BDL-Präsident Joachim Lang kritisiert, dass europäische Fluggesellschaften die SAF-Quote erfüllen müssen, während Wettbewerber aus Nicht-EU-Ländern, wie etwa aus Istanbul, Dubai oder Doha, von niedrigeren Kraftstoffpreisen profitieren, da sie den teuren Treibstoff nur auf kurzen EU-Strecken verwenden. Lang warnt, dass dies Passagiere zu diesen Drehkreuzen umlenken könnte, wodurch europäische Airlines weitere Marktanteile verlieren würden.
Angesichts dieser Herausforderungen fordert die deutsche Luftfahrtindustrie eine angemessene Entlastung, um den internationalen Wettbewerbsnachteil zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Airlines zu sichern.