Bei der portugiesischen Euro Atlantic Airways steht abermals ein großer Stellenabbau bevor. Weitere 15 Prozent der Belegschaft sollen gekündigt werden. Firmenchef Eugénio Fernandes begründet den Schritt damit, dass die Einnahmen aufgrund der Coronakrise um 70 Prozent gesunken sind.
Demnach müsse Euro Atlantic Airways die Kosten um 70 Prozent senken. Im Vorjahr kündigte der Carrier bereits 150 Mitarbeiter. Derzeit beschäftigt man noch etwa 200 Personen, Tendenz sinkend. „Momentan sehen wir immer noch jeden Monat einen Nettoverlust, das heißt, wir verbrennen monatlich Bargeld, aber ich würde sagen, dass wir es in absoluten Zahlen bereits geschafft haben, eine monatliche Kostenreduzierung von mehr als zwei Millionen Euro zu erzielen. Für unsere Größe ist das ziemlich viel“, so Fernandes gegenüber der Agentur Lusa.
Bislang erhielt Euro Atlantic Airways keine Unterstützung vom Staat. Man sucht weiterhin das Gespräch mit der Regierung, jedoch hat man keine großen Hoffnungen, dass rasch Geld fließen könnte. Fernandes kritisiert, dass es vielen anderen Firmen in Portugal genau gleich gehen würde. Oftmals soll es gar keine Rückmeldung seitens der Staatsführung geben. Der Carrier benötigt rund 50 Millionen Euro um die Krise sicher überleben zu können.
„Solange wir dranbleiben, werden sie uns nicht helfen. Wenn wir bereit sind zu sterben, werden sie uns helfen. Müssen wir auf die Straße gehen und sagen, wir haben nicht das Geld, um Gehälter zu zahlen, um geholfen zu werden? Ist es das, was unsere Regierung von Unternehmen erwartet?“, kritisiert der Euro Atlantic Chef gegenüber Lusa. Weiters kritisiert er auch, dass dem Mitbewerber TAP unter die Flügel gegriffen wird und man auf den Strecken nach São Tome und Bissau im direkten Wettbewerb steht. Dennoch will man eine Zusammenarbeit ausloten.