Von 18. bis 22. April 2025 wird der österreichische Luftraum erstmals für mehrere Tage vom Flughafen Klagenfurt aus überwacht. Drei Eurofighter des Bundesheeres übernehmen in dieser Zeit die aktive Luftraumkontrolle. Hintergrund sind personelle Engpässe am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg sowie strategische Überlegungen zur dezentralen Einsatzführung.
Am Freitag, dem 18. April 2025, werden drei Eurofighter des Bundesheeres am Flughafen Klagenfurt stationiert. Diese Maßnahme dient der temporären Verlegung der aktiven Luftraumüberwachung, die bis einschließlich Dienstag, den 22. April, von Kärnten aus durchgeführt wird. Die Entscheidung für diesen Schritt basiert auf der Notwendigkeit, die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres trotz personeller Engpässe am Hauptstandort Zeltweg aufrechtzuerhalten.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner betonte die Bedeutung dieser Maßnahme: „Die lückenlose Überwachung unseres Luftraums hat höchste Priorität. Ich bedanke mich beim Verantwortlichen des Flughafens Klagenfurt für die hervorragende Zusammenarbeit mit unseren Luftstreitkräften.“
Generalmajor Gerfried Promberger, Air Chief des Österreichischen Bundesheeres, unterstrich die Notwendigkeit der Verlegung: „Die zeitweise Verlegung des Einsatzflugbetriebs ist unverzichtbar, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen und den geordneten Flugbetrieb aufrechtzuerhalten.“
Hintergrund: Personalmangel und infrastrukturelle Herausforderungen
Die Entscheidung zur Verlegung der Eurofighter basiert auf einem akuten Personalmangel am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg. Im November 2024 war der österreichische Luftraum aufgrund von fehlendem Personal für mehrere Tage ungeschützt. Diese Situation führte zu Überlegungen, die Luftraumüberwachung auf mehrere Standorte zu verteilen, um die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres zu gewährleisten.
Der Flughafen Klagenfurt wurde als geeigneter Standort identifiziert, da bereits eine gewisse Infrastruktur vorhanden ist und viele Heeresangehörige aus der Region stammen. Erste Gespräche mit dem Flughafen Klagenfurt fanden bereits im November 2024 statt.
Einsatzprofil: Fokus auf „Priorität Alpha“-Einsätze
Während der Verlegung werden die Eurofighter ausschließlich für sogenannte „Priorität Alpha“-Einsätze eingesetzt. Diese umfassen Situationen, in denen beispielsweise ein Flugzeug im österreichischen Luftraum für die Flugsicherung nicht per Funk erreichbar ist oder wenn Militärflugzeuge anderer Staaten ohne entsprechende Überfluggenehmigung den österreichischen Luftraum durchqueren. Ausbildungs- oder Übungsflüge sind während des Verlegungszeitraums nicht vorgesehen.
Die temporäre Verlegung der Eurofighter nach Klagenfurt ist Teil einer umfassenderen Strategie des Bundesheeres zur Dezentralisierung der Luftraumüberwachung. Geplant ist, dass künftig die Hälfte des Monats die Kampfjets vom Stützpunkt in Zeltweg aus ihre Einsatzbereitschaft versehen, während die andere Hälfte des Monats vier der Abfangjäger (zwei für den aktiven Betrieb, zwei in Reserve) von einem anderen Flughafen aus operieren. Diese Maßnahme soll nicht nur die Einsatzfähigkeit des Bundesheeres erhöhen, sondern auch die Belastung des Personals am Hauptstandort Zeltweg reduzieren. Die Ausbildung und Wartung der Eurofighter werden weiterhin zentral von Zeltweg aus erfolgen.