Im Jahr 2024 haben die europäischen Flughäfen erstmals seit der Pandemie wieder mehr als 2,5 Milliarden Passagiere empfangen und damit das Niveau von 2019 übertroffen. Laut dem vollständigen Jahresbericht von ACI Europe stieg der Passagierverkehr im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent und lag 1,8 Prozent über den Werten vor der Corona-Krise. Dies zeigt, dass sich die Luftfahrtindustrie zunehmend erholt, trotz erhöhter Ticketpreise und geopolitischer Unsicherheiten.
Der Anstieg des Verkehrs wurde überwiegend durch internationale Reisen angetrieben, die um 8,8 Prozent im Vergleich zu 2023 zulegten, während der Binnenverkehr nur um 2,5 Prozent wuchs und weiterhin 6,3 Prozent unter den Zahlen von 2019 blieb. Besonders auffällig war die stärkere Zunahme des Verkehrs in der ersten Jahreshälfte (+8,9 %) im Vergleich zum zweiten Halbjahr (+6 %), was auf grundlegende Veränderungen im Luftfahrtmarkt hinweist, darunter ein teilweiser Wechsel zum Schienenverkehr und wachsende Nachfrage in aufstrebenden Märkten außerhalb der EU.
Den größten Anstieg verzeichneten Flughäfen in Osteuropa, wie etwa Ungarn und Polen, die von einem höheren Passagieraufkommen profitierten, während Regionen wie Israel und Russland geopolitisch bedingt mit Rückgängen zu kämpfen hatten. London Heathrow behielt 2024 den Titel des verkehrsreichsten Flughafens Europas, gefolgt von Istanbul und Paris Charles de Gaulle. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung von Flughäfen in aufstrebenden Märkten wie Albanien und Usbekistan, die ihre Passagierzahlen deutlich steigern konnten.
Für die kommenden Jahre erwartet ACI Europe ein weiteres Wachstum von 4 Prozent im Jahr 2025, trotz unsicherer geopolitischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die Luftfahrtbranche bleibt angesichts dieser Herausforderungen in einem „mehrgeschwindrigen“ Markt, wobei sich die Wettbewerbssituation für Flughäfen und Fluggesellschaften weiter verschärft.