Die Lufthansa-Tochter Eurowings beabsichtigt nun im großen Stil aus freien Mittelsitzen Geld zu machen. Nach Condor führt nun auch dieser Carrier die Möglichkeit ein, dass der Mittelsitz – bei 3-3-Bestuhlung – frei bleiben kann. Dafür ist ein Entgelt zu entrichten, das mindestens 18 Euro kostet.
Die EASA empfiehlt sämtlichen europäischen Fluggesellschaften, dass zur Erhöhung der Abstände die Mittelsitze freibleiben sollen, so es die Auslastung des jeweiligen Fluges zulässt. Bei der konkreten Umsetzung happert es allerdings bei den meisten Airlines heftig. Zunehmen erkennen diese den Wunsch nach mehr Abstand zum Sitznachbarn auch als neue Einnahmequelle und führen ein solches Extra, das selbstverständlich kostenpflichtig ist, ein.
Eurowings nennt die Monetarisierung leerer Sitze “innovativ”. Über die Homepage kann das “Extra” allerdings erst ab September 2020 gebucht werden. Bis dahin kann dies nur über die kostenpflichtige Hotline das Carriers erfolgen. Eigenen Angaben nach habe man in einem Testlauf über das Servicecenter rund 5.000 freie Mittelsitze verkauft. Zum Durchschnittspreis macht man keine Angaben und verweist darauf, dass die Option “ab” 18 Euro erhältlich ist.
„Das positive Feedback während der Testphase hat uns sehr deutlich gezeigt, dass sich unsere Gäste häufig mehr Komfort und Abstand an Bord wünschen. ‚Ultra-Lowcost‘ funktioniert seit Corona nicht mehr, zumindest nicht in unserem Heimatmarkt Deutschland. Wir gehen deshalb davon aus, dass der freie Mittelsitz ein sehr wichtiges Produkt beim Reisen der Zukunft wird“, sagt Eurowings CEO Jens Bischof.
Das neue Angebot ist in allen Sitzreihen und auf allen Eurowings Strecken innerhalb Europas buchbar – eine Verfügbarkeit vorausgesetzt. Der freie Mittelsitz ist bereits ab 18 Euro pro Strecke buchbar. Entscheidet sich ein Passagier für das neue Angebot, wird der freie Sitzplatz mit der Buchung geblockt und damit nicht anderweitig vergeben.