Die ehemalige Tap-Air-Portugal Chefin Christine Ourmières-Widener verklagt ihren ehemaligen Arbeitgeber auf 5,9 Millionen Euro. Gemeinsam mit Manuel Beja wurde sie im April dieses Jahres abgesetzt. Hintergrund war, dass eine an das ehemalige Vorstandsmitglied Alexandra Reis ausbezahlte Abfindung in der Höhe von einer halben Million Euro in Portugal hohe Wellen geschlagen hatte.
Reis war einst selbst Geschäftsführerin von Tap Air Portugal und gehörte nach ihrer Absetzung weiterhin dem Vorstand an. Vor ihrem Wechsel in ein Regierungsamt erhielt sie seitens der Airline eine Abfindung von 500.000 Euro. Ourmières-Widener und Beja wurde dies negativ zur Last gelegt. Die Politikerin ist unter dem öffentlichen Druck von ihrem Amt zurückgetreten und in der weiteren Folge gab das Verkehrsministerium während einer Pressekonferenz bekannt, dass sowohl Beja als auch Ourmières-Widener ihre Schreibtische ausräumen müssen.
Das will die ehemalige Tap-Air-Portugal-Chefin nicht auf sich sitzen lassen und brachte in der Vergangenen Woche eine Klage, die sich gegen Tap Air Portugal und die Konzernmutter Tap SGPS richtet, ein. Gefordert werden 5,9 Millionen Euro, wobei davon etwa vier Millionen Euro auf Verdienstentgang und knapp unter zwei Millionen Euro auf Schadenersatz für den von ihr behaupteten Rufschaden, den sie erlitten haben will.
Der Fall ist somit gerichtsanhängig. Die Justiz muss nun entscheiden, ob die Forderungen gerechtfertigt sind oder nicht. Die gesamte Angelegenheit rund um die Abfindung, die dem kurzzeitigen Regierungsmitglied Reis ausbezahlt wurde, schlug in Portugal hohe Wellen und führte zu Politikerrücktritten.