Portugal: Verkehrsminister wegen Kritik an Abfindung für Ex-Tap-Chefin Reis zurückgetreten

Portugal: Verkehrsminister wegen Kritik an Abfindung für Ex-Tap-Chefin Reis zurückgetreten

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Die öffentliche Kritik rund um eine 500.000 Euro schwere Abfindung, die eine ehemalige Tap-Chefin trotz Eigenkündigung vor ihrem Amtsantritt als Staatssekretärin erhalten hat, führte nun zu weiteren Rücktritten in der portugiesischen Regierung. Nebst Alexandra Reis, die selbst im Kreuzfeuer der Kritik steht, legte auch Verkehrsminister Pedro Nuno Santos sein Amt nieder.

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die ehemalige Tap-Air-Portugal-Chefin trotz Eigenkündigung eine Abfindung in der Höhe von einer halben Million Euro erhalten hat. Die nunmehr auch ehemalige Staatssekretärin stand nur kurzzeitig an der Spitze des staatlichen Carriers, wurde jedoch bis ins Jahr 2022 hinein weiterbeschäftigt. Vor ihrem Amtsantritt als Finanz-Staatssekretärin kündigte sie und erhielt von Tap die umstrittene Zahlung. Selbst der Staatspräsident beschwichtigte diesen Umstand noch, jedoch ist die Aufregung in Portugal groß.

Sowohl das Finanz- als auch das Verkehrsministerium haben den Verwaltungsrat von Tap Air Portugal um Aufklärung ersucht, jedoch konnte das weder Pedro Nuno Santos noch Alexandra Reis im Amt halten. Beide traten binnen weniger Stunden zurück. Damit wird die Liste der Regierungsmitglieder, die in den letzten Monaten ihre Ämter nicht ganz freiwillig zurückgelegt haben, immer länger. Finanzminister Fernando Medina hat den Rücktritt von Reis angenommen und sie aus ihrem Amt entlassen.

Pilotengewerkschaft fordert Abgang von Tap-Chefin Ourmières-Widener

Die Rücktritte auf politischer Ebene sorgen aber nicht für Ruhe, denn die Gewerkschaft SPAC fordert neuerlich den Rücktritt bzw. die Absetzung von Tap-Air-Portugal-Chefin Christine Ourmières-Widener. Positiv sieht man zwar, dass der Verkehrsminister die „politische Verantwortung“ für den Vorgang rund um Reis übernommen habe, jedoch habe seiner Ansicht nach würden auch sie und der Präsident des Verwaltungsrats eine Mitverantwortung „auf operativer und geschäftlicher Ebene“ tragen. Allein aus Solidarität mit den zurückgetretenen Ministern sollten auch die beiden Tap-Funktionäre ihre Schreibtische ausräumen, so die Pilotengewerkschaft.

Allerdings äußerte man sich auch dahingehend, dass der geforderte Abgang von Ourmières-Widener für Tap Air Portugal teuer werden könnte. Ohne nähere Belege zu nennen, mutmaßt man seitens der SPAC, dass die Managerin einen ähnlichen Vertrag wie Reis haben könnte. Damit nicht genug, denn auch auf Seiten der Flugbegleiter brodelt es.

Flugbegleiter drohen mit fünftägigem Streik

Die Mitglieder der Gewerkschaft SNPVAC haben mehrheitlich das jüngste Angebot der Tap-Geschäftsleitung abgelehnt und drohen weiterhin damit, dass bis 31. Jänner 2023 ein fünftägiger Streik über die Bühne gehen soll. Bei der Abstimmung sollen laut Nachrichtenagentur Lusa lediglich fünf Mitarbeiter für den Vorschlag des Unternehmens gestimmt haben.

Bereits am 8. und 9. Dezember 2022 legten die Besatzungsmitglieder ihre Arbeit nieder. Der Carrier strich bereits im Vorfeld 360 Flüge. Unternehmensangaben nach erlitt man durch den Streik einen finanziellen Schaden in der Höhe von zumindest acht Millionen Euro. Im Anschluss fanden wieder Verhandlungen statt, jedoch sind die Arbeitnehmervertreter und deren Mitglieder mit dem jüngsten Vorschlag der Tap-Geschäftsführung so ganz und gar nicht einverstanden. Somit steht auch weiterhin die Drohung bis zu fünf Tage zu streiken im Raum.

1 Comment

  • Dieter Klein , 30. Dezember 2022 @ 22:51

    Sozialisten unter sich; das ist immer dasselbe in allen Ländern Europas ! Sozialismas heißt ALLES ist uns gemeinsam. Wer am schnellsten zugreift, erhält das größere Stück. Raubtiermentalität.

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  • Dieter Klein , 30. Dezember 2022 @ 22:51

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