Trotz Eigenkündigung: Ex-Tap-Managerin erhielt 500.000 Euro Abfindung

Trotz Eigenkündigung: Ex-Tap-Managerin erhielt 500.000 Euro Abfindung

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In Portugal sorgt eine 500.000 Euro schwere Abfindung, die Finanzstaatssekretärin Alexandra Margarida Vieira Reis von Tap Air Portugal erhalten hat für Aufregung. Obwohl die ehemalige Chefin der Fluggesellschaft selbst gekündigt hat, soll sie eine Einmalzahlung in dieser Höhe erhalten haben. Dies beschäftigt mittlerweile auch das Finanzministerium.

Dieses fordert vom Verwaltungsrat der Fluggesellschaft, die unter anderem während der Corona-Pandemie Staatshilfen erhalten hat, aufzuklären wie es zu dieser Abfindung kommen konnte. Insbesondere die Höhe, die in Portugal für Unverständnis sorgt, soll erklärt worden. Die nunmehrige Staatssekretärin trat erst im September 2017 bei Tap Air Portugal an und war anschließend kurzzeitig Geschäftsführerin der Fluggesellschaft, die sich mehrheitlich im Eigentum des Staats befindet.

Im Zuge ihres Wechsels in die Funktion der Staatssekretärin kündigte sich bei der Airline. Trotz Eigenkündigung soll sie mit dem Verwaltungsrat eine Vereinbarung besitzen, die zur Auszahlung einer Abfindung in der genannten Höhe geführt haben soll. Das will sich nun ihr neuer Arbeitgeber, also das portugiesische Finanzministerium genauer ansehen, denn immerhin wurde Tap Air Portugal mit hohen Summen vor dem Kollaps bewahrt.

Staatspräsident mischt sich ein

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk zitiert das Ministerium wie folgt: „Der Finanzminister und der Minister für Infrastruktur und Wohnungsbau haben heute eine Verfügung erlassen, in der sie den Verwaltungsrat von Transportes Aéreos Portugueses, S.A. um Informationen über den rechtlichen Rahmen der Vereinbarung bitten, die im Zusammenhang mit der Beendigung der Tätigkeit von Alexandra Margarida Vieira Reis als Mitglied des jeweiligen Vorstands geschlossen wurde, einschließlich der Berechnung der Höhe der gewährten Entschädigung“. Begründet wird das Auskunftsbegehren auch damit, dass man der Ansicht ist, dass für Tap Air Portugal die gleichen Regeln gelten wie für andere Unternehmen, die sich im Eigentum der öffentlichen Hand befinden.

Der Zeitpunkt der Ausbezahlung der Abfindung dürfte insofern auch politisch pikant sein, da die ehemalige Geschäftsführerin vor rund zwei Jahren eigenständig ihr Mandat zurückgelegt hat und erst im Feber 2022 formell bei Tap ausgetreten ist, um Staatssekretärin im Finanzministerium zu werden. Eigentlich sind Bonuszahlungen, zu denen auch hohe Abfindungen zählen, aufgrund der Staatshilfen ausgeschlossen. Allerdings stellt man es mitunter auch so dar, dass der Anspruch bereits früher entstanden wäre.

Die Angelegenheit wird in Portugal derart pikant behandelt, dass sich selbst Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa zu Wort gemeldet hat. Dieser argumentiert schützend, dass die Alexandra Margarida Vieira Reis nur ein Drittel ihres Anspruchs ausbezahlt bekommen habe, räumt aber gleichzeitig ein, dass für viele Portugiesen die Höhe der Abfindung nur schwer nachvollziehbar ist. Das betroffene Regierungsmitglied selbst ist der Ansicht, dass sie zum Verlassen von Tap Air Portugal aufgefordert worden wäre und es somit keine echte Eigenkündigung gewesen wäre.

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