Im Schadenersatzprozess um einen millionenschweren Betrugsfall gegen einen ehemaligen Vorstand wird der Innviertler Flugzeugzulieferer kein Geld bekommen.
Bereits 2019 wies das Landesgericht Ried eine Klage über 10 Millionen Euro ab, der Oberste Gerichtshof (OGH) bestätigte das Urteil. Im Dezember 2021 ging es erneut in Ried um die am letzten Prozesstag abgewiesene Ausdehnung des Klagebegehrens auf 43 Millionen Euro und somit 33 Millionen Euro, die vom Ersturteil nicht erfasst waren. Der Richter wies auch das restliche Klagebegehren mit dem Argument ab, dass das Urteil von 2019 Bindungswirkung entfalte. FACC habe die Berufungsfrist gegen das schriftlich ergangene Urteil auslaufen lassen, berichteten die “OÖNachrichten” am Samstag unter Berufung auf das Unternehmen. Es sei damit rechtskräftig.
Ende 2015 hatte FACC in einem “Fake President Fraud” 54 Millionen Euro überwiesen. Betrüger hatten in Mails an eine Mitarbeiterin der Finanzbuchhaltung den Eindruck erweckt, der Vorstand hätte den Auftrag zur Überweisung erteilt. Nur 10 Millionen Euro konnten noch auf einem ausländischen Konto eingefroren werden. Nach dem Auffliegen des Betruges wurden die Finanzchefin und der Firmenchef entlassen. FACC klagte den Ex-Chef. Das Gericht kam aber zum Schluss, dass der ehemalige Vorstand seine Sorgfaltspflichten nicht verletzt habe. Ein Verfahren beim Arbeitsgericht in Ried, in dem der ehemalige Vorstand gegen FACC auftritt, sei noch anhängig, hieß es in der Zeitung. Darin gehe es um arbeitsrechtliche Ansprüche infolge seiner Abberufung, die aus Sicht des Ex-Vorstands ungerechtfertigt erfolgt sei.