Flüge in die Schweiz: Swiss pfeift auf deutsche Maskenpflicht

Flüge in die Schweiz: Swiss pfeift auf deutsche Maskenpflicht

Werbung

Die Fluggesellschaft Swiss soll laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins “Der Spiegel” die von Deutschland weiterhin vorgeschriebene Maskenpflicht nicht mehr ernst nehmen. So soll am vergangenen Sonntag auf “mindestens zwei Flügen” von Hamburg und Berlin nach Zürich dazu gekommen sein, dass das Kabinenpersonal nicht auf die deutsche Maskenpflicht hingewiesen hat.

Daraus konstruiert “Der Spiegel” einen regelrechten Mini-Skandal, denn im Gegensatz zu Deutschland hat die Schweiz die Tragepflicht von Mund-Nasen-Schutz an Bord von Verkehrsflugzeugen aufgehoben. Die Bundesrepublik ist eines der letzten europäischen Länder, die noch auf MNS an Bord von Flugzeugen pocht.

Das deutsche Notam sieht unter anderem vor, dass an Bord aller Flüge von/nach Deutschland Mund und Nase bedeckt werden müssen. Im krassen Widerspruch dazu: Das schweizerische Notam erklärt, dass die Verpflichtung auf allen Flügen in die/von der Schweiz aufgehoben ist. Das Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” suggeriert daher, dass deutsche Anweisungen grundsätzlich Vorrang hätten. Das ist aber nicht der Fall. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Passagier, der sich daran gestört hat, dass die Crew nicht auf die Maskenpflicht hingewiesen hat und angeblich eine Flugbegleiterin gesagt habe, dass Swiss entschieden habe, dass es die Verpflichtung nicht mehr gibt, zitiert wird.

Offiziell will Swiss von den “Vorfällen” nichts wissen und verweist gegenüber dem Spiegel darauf, dass die Maskenpflicht auch weiterhin gelte, wenn es vom Zielstaat vorgeschrieben wird. Nach Deutschland wäre das der Fall, jedoch nicht in Richtung der Schweiz. “Unsere Flugzeuge sind in der Schweiz immatrikuliert, somit gilt an Bord auch die Schweizer Gesetzgebung”, so ein Sprecher der Swiss.

Grundsätzlich liegt die Lufthansa-Tochter mit der Argumentation gar nicht mal falsch, denn im Falle widersprüchlicher Anweisungen der Behörden hat nicht wie vom Nachrichtenmagazin Spiegel unter Einbeziehung eines Zitats des Bundesgesundheitsministeriums suggeriert grundsätzlich die deutsche Anweisung Vorrang, sondern jene in dessen Staat das Flugzeug registriert ist. Hierzu gibt es internationale Abkommen. Luftfahrtrecht ist jedoch bei den Gesundheitsbehörden weitgehend unbekannt wie der Verlauf der Pandemie wiederholt zeigte.

Beispiel: Österreich hat ein Notam, das besagt, dass auf allen Flügen von/nach Österreich FFP2-Masken getragen werden müssen. Malta hingegen hat die Maskenpflicht explizit aufgehoben. Das hat auf Flügen von Österreich nach Malta zur Folge, dass bei 9H-registrierten Maschinen die aufhebende Anweisung der maltesischen Regierung Vorrang hat. Ob es den österreichischen Behörden, die ebenfalls die Ansicht vertreten, dass ihre Anweisungen immer Vorrang haben, passt oder nicht.

Der Umstand, dass beispielsweise Ryanair, Easyjet und andere Anbieter auf Flügen von/nach Deutschland zumindest auf die deutsche Maskenpflicht hinweisen, ist völlig unerheblich. In der Praxis pochen die meisten Fluggesellschaften nicht mehr auf die Einhaltung dieser. Somit wird es immer maskenloser. Österreich schafft beispielsweise die FFP2-Maskenpflicht an Bord von Verkehrsflugzeugen zum 1. Juni 2022 ab. Somit steht Deutschland zunehmend alleine da, wobei man sich mit dem Umstand, dass in den Terminals keine Masken getragen werden müssen, an Bord jedoch schon, keinen Gefallen tut, da viele Reisende dadurch verwirrt sind und sich schlichtweg nicht mehr auskennen. Vielen Flugbegleitern ist es mittlerweile völlig egal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung