Die Chefs von British Airways-Mutterkonzern IAG und Virgin Atlantic haben gemeinsam mit weiteren Branchenvertretern eine grundlegende Überprüfung des Flughafens Heathrow durch die britische Zivilluftfahrtbehörde (CAA) gefordert. In einem offenen Brief an die Regierung und die Aufsichtsbehörden kritisieren sie die hohen Gebühren und ineffizienten Ausgaben des Londoner Drehkreuzes. Der geplante Ausbau mit einer dritten Startbahn werde die Kosten für Passagiere und Fluggesellschaften weiter in die Höhe treiben.
Heathrow gilt bereits als einer der teuersten Flughäfen der Welt, wobei die Infrastruktur nicht mit den steigenden Gebühren Schritt gehalten habe, heißt es in dem Schreiben. In den letzten 20 Jahren seien mehr als 15 Milliarden Pfund investiert worden, dennoch sei die Servicequalität gesunken. Während andere große europäische Flughäfen wie München, Frankfurt oder Madrid kosteneffizient modernisiert hätten, seien die Baukosten in Heathrow unverhältnismäßig hoch gewesen.
Die Luftfahrtchefs warnen davor, dass die bisherigen Versäumnisse durch den geplanten Ausbau weiter verschärft werden könnten. Sie fordern eine Reform des regulatorischen Modells, um eine effiziente und kostengünstige Entwicklung des Flughafens zu gewährleisten. Die britische Regierung unterstützt die Expansion von Heathrow, da der Flughafen eine zentrale Rolle für den internationalen Luftverkehr und die Wirtschaft des Landes spielt. Kritiker sehen jedoch die Gefahr, dass die hohen Gebühren London langfristig als Drehkreuz unattraktiver machen könnten.