Die österreichische Luftfahrtbranche hat sich im Jahr 2024 weiterhin auf Wachstumskurs befunden. Auf den sechs großen Flughäfen des Landes wurden insgesamt 35,5 Millionen Fluggäste abgefertigt, was einen Anstieg von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Laut den neuesten Zahlen von Statistik Austria entspricht dies dem zweithöchsten Passagieraufkommen in der Geschichte der österreichischen Flughäfen. Der Anstieg ist jedoch nicht gleichmäßig auf alle Flughäfen verteilt: Während insbesondere die Flughäfen Wien, Salzburg und Graz deutliche Zuwächse verzeichnen konnten, musste der Flughafen Klagenfurt einen Rückgang in der Zahl der Fluggäste hinnehmen.
Die österreichische Luftfahrtbranche zeigt sich auch 2024 weiterhin robust. Die 35,5 Millionen Fluggäste, die im vergangenen Jahr auf den Flughäfen des Landes abgefertigt wurden, stellen einen neuen Meilenstein dar. Der Anstieg von 7 Prozent bedeutet eine deutliche Erhöhung gegenüber 2023 und befindet sich nur knapp unter dem Allzeithoch von 2019, als 36,5 Millionen Passagiere abgefertigt wurden. Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria, spricht von einem „Höhenflug“ der Branche, der sich auch in den Zahlen zur Luftfracht widerspiegelt. Diese verzeichnete mit einem Plus von 18 Prozent einen neuen Rekordwert von 257.850 Tonnen, was die hohe Nachfrage und das wirtschaftliche Wachstum im internationalen Luftverkehr unterstreicht.
Besonders der Flughafen Wien profitiert von diesem Anstieg. Mit 31,7 Millionen Fluggästen im Jahr 2024 erzielte der Flughafen die höchste Zahl an Passagieren seit Beginn der Aufzeichnungen. Das entspricht einem Zuwachs von 7,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Auch der Flughafen Salzburg konnte einen Anstieg von 10,7 Prozent verzeichnen und erreichte 1,8 Millionen beförderte Passagiere. Der Flughafen Graz erlebte einen Anstieg von 11,7 Prozent, was zu insgesamt 800.000 beförderten Passagieren führte. Besonders bemerkenswert ist, dass alle großen Flughäfen des Landes – mit Ausnahme von Klagenfurt, Innsbruck und Linz – mit einem Anstieg im Passagieraufkommen rechneten.
Klagenfurt: Negativer Trend setzt sich fort
Anders sieht die Situation jedoch am Flughafen Klagenfurt aus, der mit einem Rückgang von 10,2 Prozent auf nur 137.844 beförderte Fluggäste im Jahr 2024 eine deutlich negative Entwicklung zeigt. Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der Pandemie, liegt das Passagieraufkommen des Flughafens nur bei 41 Prozent der damaligen Zahl. Dies stellt einen weiteren Rückschlag für den Flughafen dar, der in den vergangenen Jahren bereits mit stagnierenden oder rückläufigen Passagierzahlen zu kämpfen hatte.
Die Ursachen für den Rückgang in Klagenfurt sind vielfältig und haben mit verschiedenen Faktoren zu tun. Einer der Hauptgründe für die schwächeren Ergebnisse am Flughafen Klagenfurt liegt wohl in der begrenzten Flugverbindungsauswahl. Während die größeren Flughäfen wie Wien oder Salzburg über ein deutlich breiteres Netz an internationalen und nationalen Flügen verfügen, sind die Verbindungen ab Klagenfurt vor allem regionaler Natur und somit stark eingeschränkt. Ein weiteres Hindernis für die Entwicklung des Flughafens ist das begrenzte Einzugsgebiet, das durch die geografische Lage des Flughafens eingeschränkt wird. Klagenfurt hat im Vergleich zu anderen Städten im Süden Österreichs eine kleinere Bevölkerung und eine geringere internationale Anziehungskraft, was sich auf die Passagierzahlen auswirkt.
Der Flughafen Klagenfurt kämpft seit Jahren mit strukturellen und finanziellen Herausforderungen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen über die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur sowie über mögliche Kooperationen mit anderen Flughäfen. Doch bislang konnte keine nachhaltige Lösung gefunden werden, um die Passagierzahlen in Klagenfurt langfristig zu steigern. Auch die Tatsache, dass es am Flughafen Klagenfurt nur begrenzte internationale Flugverbindungen gibt, könnte dazu beigetragen haben, dass immer weniger Reisende diesen Flughafen nutzen.
Ein Blick auf die Gesamtlage der Flughäfen in Österreich
Die Zahlen für 2024 zeigen deutlich, dass die österreichischen Flughäfen insgesamt auf einem guten Weg sind, sich von den Pandemiefolgen zu erholen. Wien als klarer Spitzenreiter profitiert von seiner zentralen Lage und seinem internationalen Flugnetz, während die Flughäfen Salzburg und Graz ebenfalls stark von der steigenden Zahl an Passagieren profitieren können. Diese Zuwächse spiegeln sich nicht nur in den Zahlen der beförderten Passagiere wider, sondern auch in einer positiven Entwicklung der Luftfracht, die von der wachsenden Wirtschaftsaktivität und dem steigenden internationalen Handel zeugt.
Doch es bleibt abzuwarten, ob dieser positive Trend anhalten wird, da der Flugverkehr in den kommenden Jahren mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sein dürfte. Dazu gehören unter anderem steigende Betriebskosten, mögliche wirtschaftliche Unsicherheiten und die Notwendigkeit, sich auf den intensiven Wettbewerb im internationalen Flugverkehr einzustellen. Insbesondere kleinere Flughäfen wie Klagenfurt müssen neue Strategien entwickeln, um sich langfristig auf dem Markt zu behaupten.
Fazit und Ausblick
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2024 ein erfolgreiches Jahr für die österreichische Luftfahrt war. Das Rekordfluggastaufkommen von 35,5 Millionen Passagieren und die gestiegenen Luftfrachtzahlen sind ein klarer Beweis für das anhaltende Wachstum und die Erholung der Branche.
Während die Flughäfen Wien, Salzburg und Graz von diesem Trend profitierten, muss der Flughafen Klagenfurt jedoch mit einem weiteren Rückgang der Passagierzahlen und einer stagnierenden Entwicklung kämpfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Flughafen Klagenfurt in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob er langfristig eine Lösung für die bestehenden Herausforderungen finden kann.