Flughafen Wien: Zoll hatte 4.146 Aufgriffe im Jahr 2023

Logo des österreichischen Zoll (Foto: Robert Spohr).
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Flughafen Wien: Zoll hatte 4.146 Aufgriffe im Jahr 2023

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Mehr Passagiere am Flughafen Wien-Schwechat bedeutet auch mehr Arbeit für die Beamten des Zolls. Folglich haben die 83 Mitarbeiter des Finanzministeriums auch deutlich mehr Aufgriffe zu verzeichnen gehabt.

Im Vorjahr wurde der Flughafen Wien-Schwechat von 29,5 Millionen Passagieren genutzt. Die Zöllner haben laut Finanzministerium exakt 48.852 risikoorientierte Kontrollen durchgeführt. In 4.146 wurden die Beamten fündig. Die erfolgreichen Kontrollen zeigen die breite Palette des Aufgabengebiets des Zolls: Gefunden wurden etwa rund 113 kg Suchtgift, 1 Million Euro nicht angemeldetes Bargeld, rund 15.000 Stück illegale bzw. gefälschte Medikamente und 3,8 Tonnen Lebensmittel gemäß Tierseuchenrecht.

„Der Flughafen Wien verzeichnete 2023 einen starken Passagierzuwachs. Dementsprechend nahmen auch die Schmuggelversuche wieder zu. Unsere Zöllnerinnen und Zöllner kontrollieren jedoch mit ihrer Erfahrung, mit Risikoanalysen und mit technischer und tierischer Unterstützung gezielt und äußerst erfolgreich, wie die Resultate des letzten Jahres zeigen. Die Arbeit ist für den Schutz der österreichischen Wirtschaft und Bevölkerung äußerst wichtig. Ich danke unseren Zöllnerinnen und Zöllnern für ihre professionelle und engagierte Tätigkeit“, so Finanzminister Magnus Brunner.

„Über 29,5 Mio. Passagiere frequentierten erfreulicherweise 2023 den Flughafen Wien. Freundlichkeit und Serviceorientierung sind dabei besonders wichtig, um für Gäste aus dem In- und Umland eine angenehme Reiseatmosphäre zu schaffen. Die Zollbehörden tragen wesentlich dazu bei, dass der Flughafen in Bezug auf Kundenfreundlichkeit, Passagierqualität, Sicherheit und kurzen Frachtumschlagszeiten zu den Besten Europas gehört. Ein herzliches Dankeschön dafür an alle Zollbediensteten. Auch im Luftfrachtbereich spielt die ordnungsgemäße Zollabwicklung eine große Rolle. Um als Logistikbranche die Zollbehörden dabei möglichst gut zu unterstützen, startet der Flughafen Wien gemeinsam mit der Zollakademie eine Fachausbildung für Airline- und Logistikmitarbeiter zum Air Cargo Agent.“, fügt Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG hinzu.

Schmuggler werden immer kreativer

Der Zoll muss seine Arbeit aufgrund von sich ändernden Rechtsvorschriften, kreativen Schmuggelversuchen und geopolitischen Ereignissen laufend anpassen, erklärt Heike Fetka-Blüthner, Vorständin des Zollamtes Österreich: „Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben sich einige Schmuggelrouten verschoben. Wir haben darauf rasch reagiert und unsere Risikoanalysen adjustiert. Damit haben wir bei unseren Kontrollen auch 2023 eine hohe Trefferquote sichergestellt. Zum Erfolg führen bei uns einerseits professionelle, persönlich engagierte Arbeit und andererseits das Zusammenspiel mit Diensthunden und moderner Technik.“

Hohe Mengen Suchtgift aus dem Verkehr gezogen Im Bereich der Suchgiftkontrollen gelangen den Beamtinnen und Beamten der Reisendenabfertigung am Flughafen Wien 157 Aufgriffe. Sie stellten dabei eine erhebliche Menge an illegalen Substanzen sicher: mehr 70 kg cannabishältige Produkte wie Cannabiskraut, Cannabisharz und Cannabisöl, 3,2 kg Heroin, 62,5 Gramm Kokain, 8,9 kg neue psychoaktive Substanzen („Designerdrogen“), 2,6 kg sowie 109 Stück psychoaktiver Substanzen inklusive MDMA, 26 Tabletten und 100 Milliliter Opium bzw. Morphium, 10 Liter und 63,5 Gramm suchtgifthaltiger Medikamente und 28 kg Khat.

Zahlreiche „Klassiker“ wie Tabak, Uhren, Schmuck und Textilprodukte sichergestellt Besonders hervorzuheben sind 2023 die 1.295 Aufgriffe von Zigaretten, wobei mehr als eine halbe Million Zigaretten – 584.610 Stück – sichergestellt wurden. An Rauchwaren wurden außerdem rund 239 Kilogramm Rauchtabak und 2.362 Zigarren aufgegriffen. Die Aufgriffe von Uhren und Schmuck hatten einen Gesamtwert von über 2,2 Millionen Euro, darunter ein Paar Ohrringe im Wert von 121.520 Euro sowie ein Ring im Wert von 42.000 Euro aus Zürich. Auch Taschen und Textilien wurden im Wert von 346.231 Euro beschlagnahmt.

Viele geschützte Tierarten aufgefunden

Roland Karner, Teamleiter im Reiseverkehr berichtet: „Einen bedeutenden Schwerpunkt bildete 2023 die Kontrolle von Verboten und Beschränkungen. Hierzu zählen unter anderem Tierseuchenrecht, Suchtgift, Artenschutz, Pflanzenschutz aber auch Bargeld. Besonders aufsehenerregend, aber auch bedrückend waren die Aufgriffe von 49 getrockneten Seepferdchen aus Vietnam und 10 Stück Elfenbeinschnitzereien aus Uganda, die gut versteckt in Holzfiguren geschmuggelt wurden. Gefunden haben wir sie aber trotzdem.“

Schutz vor Tierseuchen und Artenschutz 1.014 Aufgriffe wurden im Bereich des Tierseuchenrechts verzeichnet. Die kontrollierten Produkte hatten ein Gesamtgewicht von 3.805 Kilogramm. Zu den beschlagnahmten Artikeln gehörten 75 kg Fisch, 1.886 kg Milch und Milchprodukte, 1.748 kg Fleisch und Fleischprodukte, 55 kg Honig, 90 Konsumeier sowie 3 lebende Tiere. Auch beim Artenschutz verzeichneten die Zöllnerinnen und Zöllner wieder einige Aufgriffe, darunter 10 Stück Elfenbeinschnitzereien, 3,47 kg und 16 Stück amerikanischer Ginseng, 1 Stück Giraffenknochen, 49 Seepferdchen, 5 kg Kaviar, 17 Stück Kobrabalsam, 1 Gebiss vom Makohai, 1 Stück Knochen einer Meeresschildkröte, 1 Musikinstrument mit Pythonleder, 3 Flaschen Schlangenwein, 3 kg und 34 Stück Steinkorallen sowie 3 Stück Tigerbalsam.

Große Bargeldbewegungen Im Jahr 2023 wurden am Flughafen Wien 1.127 Bargeldanmeldungen mit einem Gesamtwert von 54,9 Mio. Euro bearbeitet. Davon entfielen 34.280.434 Euro auf die Ausfuhr und 20.178.308 Euro auf die Einfuhr. Das Zollamt Österreich griff zudem 38 Mal nicht angemeldetes Bargeld auf, dessen Gesamtwert sich auf gut 1 Mio. Euro belief. Die verhängten Strafen beliefen sich auf rund 90.000 Euro, zusätzlich wurden Pfändungen und Vollstreckungen in Höhe von rund 40.000 Euro durchgeführt. In Summe wurden 1.921 Vernichtungen bzw. Beschlagnahmungen bzw. Sicherstellungen durchgeführt. An die Finanzstrafbehörde ergingen 51 Anzeigen.

Weitere „Highlights“ der Aufgriffe im Reiseverkehr:

  • 3 Armbanduhren aus Istanbul im Wert von rund 60.000 Euro
  • 6 Kilogramm tote Vögel aus Vietnam
  • 1 Kilogramm Kaviar aus Russland via Dubai
  • Uhr + Taschen + Bekleidung im Wert von 437.000 Euro aus Dubai
  • 28 Kilogramm frisches Khat aus Tel Aviv
  • Goldschmuck im Wert von 17.000 Euro aus Teheran
  • 1 Knochen einer Meeresschildkröte aus dem Oman
  • 1 Giraffenknochen (3 kg) aus Windhoek
  • 25 Stück Stichwaffen nach Russland

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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