Flyr muss den Winterflugplan 2022/23 halbieren

Boeing 737 Max (Foto: Steffen Lorenz).
Boeing 737 Max (Foto: Steffen Lorenz).

Flyr muss den Winterflugplan 2022/23 halbieren

Boeing 737 Max (Foto: Steffen Lorenz).
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Der jungen Billigfluggesellschaft Flyr steht ein frostiger Winter bevor, denn der Carrier musste bekanntgeben, dass man zahlreiche Strecken pausieren muss. Hintergrund ist, dass man den so genannten Cashburn stark reduzieren will.

Die Kapazität soll um etwa 50 Prozent zurückgefahren werden. Dies hat zur Folge, dass viele Strecken vorläufig eingestellt werden und jene, die noch verbleiben, seltener bedient werden. So will man zwischen November 2022 und März 2023 umgerechnet rund 38,5 Millionen Euro an operativen Kosten einsparen. Gleichzeitig kündigt man an, dass man die Routen im Sommerflugplan 2023 reaktivieren will.

Flyr erhielt im Juni 2021 seitens der norwegischen Behörden AOC und Betriebsgenehmigung erteilt. Am 30. Juni 2021 führte man den kommerziellen Erstflug durch. Zwischenzeitlich ist die Flotte auf je sechs Boeing 737-800 und B737 Max 8 angewachsen. Die 12 Maschinen befinden sich nicht im Eigentum des Carriers, sondern sind geleast. Für zwei weitere Max 8 hat man bereits Leasingverträge unterschrieben.

Winter-Buchungszahlen weit unter den Erwartungen

Zuletzt erklärte Flyr, dass man im Sommerflugplan 2022 sehr erfolgreich war. Man habe die höchste Auslastung in der Firmengeschichte erzielt. Zu den Einnahmen machte man aber keine konkreten Angaben. Für die Winterperiode 2022/23 konnte man erheblich weniger Tickets absetzen als ursprünglich angenommen. Daher will man die Notbremse ziehen, um höhere Verluste zu vermeiden.

„Wir stehen vor einer anspruchsvollen Wintersaison, in der nach den jüngsten Zinserhöhungen, der hohen allgemeinen Kosteninflation und den rekordhohen Energiepreisen mit einem deutlichen Rückgang der Konsumausgaben zu rechnen ist. Dies trifft die Luftfahrtindustrie und Flyr als Unternehmen hart und wird zu einer geringeren Nachfrage nach Flugreisen führen. Dies und die anhaltend hohen Kerosinpreise lassen uns keine andere Wahl, als unser Streckenangebot für die kommende Wintersaison anzupassen. Dies zwingt uns leider auch dazu, einige unserer lieben Kollegen zu entlassen. Unser Ziel ist es jedoch, so viele wie möglich auf freiwilliger Basis zu übernehmen. Mit diesen Maßnahmen sind wir gut aufgestellt, um im kommenden Frühjahr und Sommer mit voller Kraft durchstarten zu können“, so Flyr-Geschäftsführer Tonje Wikstrøm Frislid, der auch der Ansicht ist, dass man keine andere Wahl habe als die umfangreichen Streichungen vorzunehmen.

Fehlende Verfügbarkeit in Reisebüros als starker Nachteil

Man wird im Winterflugplan 2022/23 lediglich jene Routen, die gute Vorausbuchungszahlen und einen hohen Yield haben. Konkret genannt wurden die Destinationen Las Palmas, Rom, Paris, Barcelona, Brüssel, Malaga, Alicante, Berlin und Nizza sowie innerhalb Norwegens von der Hauptstadt nach Trondheim und Bergen. Weiters wird man rund um Weihnachten und Neujahr einige Ferienziele temporär ansteuern.

„Wir verzeichnen eine zufriedenstellende Nachfrage auf unseren Strecken zu europäischen Urlaubszielen und werden auch im kommenden Winter eine Auswahl an beliebten Zielen anbieten. Gleichzeitig müssen wir zugeben, dass es länger als erwartet gedauert hat, Geschäftsreisende auf den Inlandsstrecken in Norwegen zu binden, wo die etablierten Fluggesellschaften große Marktanteile halten. Die Entwicklung von Lösungen für den Vertrieb über Reisebüros, wo die meisten Geschäftsreisenden ihre Flüge buchen, hat ebenfalls zu lange gedauert. Außerdem war es nicht zu unserem Vorteil, dass die norwegische Regierung unseren Hauptkonkurrenten Finanzhilfen in Höhe von mehreren Milliarden NOK für Covid-19 zur Verfügung gestellt hat“, so Frislid.

Mit Beginn der Sommerflugplanperiode 2023 will Flyr jene Routen, die man in Kürze einstellt, wieder aufnehmen. Das Unternehmen prognostiziert eine hohe Nachfrage, die über dem Niveau dieses Jahres liegen soll. Man will dann auch ein Vielfliegerprogramm einführen, weiter expandieren und ein „wintersicheres“ Netzwerk aufbauen.

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