Frankfurt: Ex-Wisag-Mitarbeiter im Hungerstreik

Terminal 1 des Flughafens Frankfurt am Main (Foto. Jan Gruber).
Terminal 1 des Flughafens Frankfurt am Main (Foto. Jan Gruber).

Frankfurt: Ex-Wisag-Mitarbeiter im Hungerstreik

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Seit vergangenem Mittwoch befinden sich etwa 24 ehemalige Mitarbeiter des deutschen Bodendienstleisters Wisag im Hungerstreik. Diese demonstrieren so gegen die Kündigung von insgesamt 230 Beschäftigten. Den Personalabbau, der im Dezember 2020 vorgenommen wurde, wird von den Betroffenen als unrechtmäßig betrachtet.

Laut der gewerkschaftsnahen Worlds Socialists Web sollen sich unter den Gekündigten 31 Busfahrer befinden, die angeblich seit Oktober 2020 keinen Lohn bekommen haben. Weiters kritisiert der Bericht, dass die lokalen Medien den Hungerstreik der ehemaligen Wisag-Mitarbeiter nicht weiter beachtet hätten.

Die Betroffenen wollen mit dem Hungerstreik darauf aufmerksam machen, dass sie Opfer der Corona-Pandemie sind. Vor der Krise galten ihre Jobs als sicher, jedoch änderte sich das aufgrund der eingebrochenen Nachfrage schlagartig.  Die Prorestmaßnahme wird am Flughafen Frankfurt am Main durchgeführt.

Ein Ärgernis für die Busfahrer ist auch, dass die Firma Wisag die betroffene Abteilung geschlossen hat. Die Mitarbeiter sollen an eine Tochterfirma namens Sky City Bus übergehen. Das soll jedoch in den Augen der Fahrer zum Nachteil führen, denn diese sagen, dass sie hinsichtlich der Seniorität wieder bei null anfangen würden. Weiters werfen die Ex-Mitarbeiter auf Pappschildern vor, dass Wisag über zahlreiche Tochterfirmen und Subunternehmer das System perfektioniert habe. Das Unternehmen weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Arbeitsamt und Gewerkschaft werden ebenfalls kritisiert

Ein weiterer Vorwurf richtet sich gegen das deutsche Arbeitsamt, da die ehemaligen Mitarbeiter vor dem Arbeitsgericht klagen und eine Überbrückungshilfe vom Jobcenter benötigen. Dieses soll jedoch unter dem Vorwand Corona die notwendigen Vorsprachen immer wieder nach hinten verschieben. Das hat finanzielle Konsequenzen, den einige der Hungerstreikenden stehen derzeit ganz ohne Einkommen dar. Eine Situation, die es so eigentlich gar nicht geben dürfte, jedoch soll die Behörde auf die penible Einhaltung der Vorschriften pochen.

Interessanterweise fühlen sich die Betroffenen auch von ihrer Gewerkschaft Verdi im Stich gelassen. Die IGL soll den Hungerstreik zwar unterstützen, sich jedoch auf Appelle und Bittschriften an die Eigentümer der Wisag sowie an Politiker beschränken. Auch das ist den Betroffenen in der momentan finanziell verzwickten Situation zu wenig.

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