Französischer Lotsenstreik: Mit vielen Ausfällen und Verspätungen ist zu rechnen

Flughafen Paris-Orly Sud (Foto: PierreAeroport).
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Französischer Lotsenstreik: Mit vielen Ausfällen und Verspätungen ist zu rechnen

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Für Freitag, den 16. September 2022, ist ein ganztägiger Streik bei der französischen Flugsicherung angekündigt. Seitens der DGAC erging bereits die Aufforderung an die Fluggesellschaften, dass zumindest jeder zweite Flug abgesagt werden soll.

Die Behörde rechnet mit einer hohen Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen, zu denen die Gewerkschaft SNCTA aufruft. Es werde „flächendeckend zu Flugausfällen und erheblichen Verspätungen“ kommen. Betroffen ist nicht nur der Verkehr innerhalb Frankreichs bzw. von/nach Frankreich, sondern auch Überflüge sind nur sehr eingeschränkt möglich.

Daher kann es auch Auswirkungen auf Flugverbindungen kommen, die auf den ersten Blick gar nichts mit Frankreich am Hut haben könnten. Das kann beispielsweise zwischen Deutschland und Spanien der Fall sein, denn die Flugzeuge müssen – mit wenigen Ausnahmen – den von der französischen Flugsicherung kontrollierten Luftraum nutzen. Dieser steht aber wegen der Streikmaßnahmen allenfalls nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Aufgrund der Maschinenumläufe können in der weiteren Folge auch Flüge verspätet sein oder ausfallen, die gar nicht über Frankreich fliegen.

Reisende mit Flugtickets für Freitag, den 16. September 2022, sollten sich daher regelmäßig über den aktuellen Status ihrer Buchung informieren. Besonders stark vom Lotsenstreik betroffen sind unter anderem Transavia France, Volotea, Easyjet, Ryanair, Air France, Vueling und zahlreiche andere Anbieter.

Ryanair fordert EU-Kommission zum Handeln auf

Die Billigfluggesellschaft Ryanair kritisiert in einem am Donnerstag an Medien verschicktem Statement den Lotsenstreik in Frankreich heftig. Man fordert die EU-Kommission dazu auf, dass diese Maßnahmen ergreifen solle, um die Nutzbarkeit des französischen Luftraums sicherzustellen. Beispielsweise schlägt man vor, dass die Flugsicherungen anderer Staaten temporär übernehmen sollen, um zumindest Überflüge sicherstellen zu können.

Eigenen Angaben nach muss Ryanair am Freitag aufgrund des ATC-Streiks 420 Flüge streichen. Davon sollen etwa 80.000 Reisende betroffen sein. Gleichzeitig kritisiert man, dass der Inlandsverkehr nur untergeordnet betroffen ist: „Es ist unerklärlich, dass Flüge, die Frankreich überfliegen, durch Streiks der französischen Flugsicherung gestört werden, während französische Inlandsflüge durch Gesetze über Mindestdienstleistungen geschützt sind. Die Europäische Union muss eingreifen und Überflüge schützen, damit Passagiere, die zwischen Spanien, Italien, Irland, Deutschland usw. unterwegs sind, nicht beeinträchtigt werden, nur weil sie über Frankreich fliegen, während die französischen Flugsicherungsgewerkschaften streiken“.

Weiters sagt Neal McMahon, Director of Operations: „Es ist unerklärlich, dass die Reisepläne tausender europäischer Einwohner/Besucher morgen (Freitag, 16. September) durch einen weiteren Streik der französischen Flugsicherung auf unfaire Weise gestört werden. Ryanair fordert erneut ein sofortiges Handeln der EU, um zu verhindern, dass diese Streiks der Flugsicherung die Reisepläne tausender europäischer Einwohner/Besucher stören. Es ist unentschuldbar, dass Passagiere, die nicht einmal nach/von Frankreich fliegen, beeinträchtigt werden, weil sie den französischen Luftraum überfliegen, obwohl die französischen Gesetze französische Inlandsflüge schützen. Es ist an der Zeit, dass die EU eingreift und Überflüge schützt, damit die europäischen Fluggäste nicht wiederholt von einer winzigen französischen Flugsicherungsgewerkschaft erpresst werden“.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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