Der Chef des börsennotierten Flughafenbetreibers Fraport, Stefan Schulte, rechnet damit, dass es erst im Jahr 2023 wieder ein „moderates Wachstum“ im Flugverkehr geben wird. Bis dahin wird es eine lange Durststrecke für die Branche.
Fraport wird daher zwischen 3.000 und 4.000 Stellen abbauen. Hierbei wolle man sozialverträgliche Maßnahmen setzen, über die mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt werden soll. Die natürliche Fluktuation reicht nach Ansicht der Konzernspitze nicht aus um den Personalüberhang abbauen zu können. Es wird auch damit gerechnet, dass in den Jahren 2022 und 2023 die Anzahl der abgefertigten Passagiere um 15 bis 20 Prozent unter dem Wert des Jahres 2019 liegen wird. Allein am Standort Frankfurt am Main beschäftigt Fraport etwa 16.000 Mitarbeiter, die sich überwiegend in Kurzarbeit befinden.
Aus finanzieller Sicht war das zweite Quartal 2020 für die Fraport AG natürlich ein Desaster. Man schrieb einen Verlust in der Höhe von 182 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum konnte man noch einen Gewinn von 127 Millionen Euro ausweisen. Der Umsatz brach um drei Viertel auf 250 Millionen Euro ein.
Auf dem Kapitalmarkt besorgte sich die Fraport AG rund 1,3 Milliarden Euro und begab im Juli 2020 eine Anleihe, die 800 Millionen Euro schwer ist. Der Cash-Bestand wurde mit drei Milliarden Euro beziffert. Man sieht sich hinsichtlich der Liquidität bis mindestens Ende 2021 abgesichert.