Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport lässt wegen des Angriffs auf die Ukraine seine Aktivitäten am Pulkovo-Flughafen in St. Petersburg ruhen.
Man erbringe in der zweitgrößten Stadt Russlands keine Beratungsleistungen mehr und transferiere kein Betriebs-Know-how. Vor Ort habe man kein eigenes Personal und sei auch nicht in den Betrieb des Flughafens involviert. Die Fraport AG ist über eine Holding in Zypern seit 2009 Minderheitsgesellschafter des Flughafenbetreibers Northern Capital Gateway und hat den Ausbau des viertgrößten russischen Flughafens in den vergangenen Jahren mit vorangetrieben. Im Jahr 2013 wurde ein zweites Terminal eröffnet. Weitere Eigner sind die russische VTB-Bank sowie die griechische Copelouzos Group.
Die 25-Prozent-Beteiligung sehe man als Vermögenswert, teilte Fraport mit. Man werde selbstverständlich alles unternehmen, um diesen Vermögenswert zurückzuerhalten, um ihn nicht dem russischen Staat zu schenken. Ein Verkauf sei bis zum Ablauf der Flughafenkonzession im Jahr 2040 aber vertraglich ausgeschlossen. Es gehe um Forderungen in einer niedrigen dreistelligen Millionenhöhe. Beim Einstieg hatte Fraport die eigene Beteiligung auf rund 170 Millionen Euro beziffert.
„Der Angriff russischer Streitkräfte auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir verurteilen diesen Krieg als das, was er ist: ein bewaffneter Angriff auf einen souveränen Staat und dessen Volk, ein klarer Bruch des Völkerrechts, der unsägliches Leid über die Menschen in der Ukraine bringt“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Stefan Schulte.