Die stark erholte Nachfrage nach Flugreisen hat dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport kräftige Zuwächse beschert. Im saisonal stärksten Quartal von Juli bis September verdiente Fraport operativ mit 420 Millionen Euro (EBITDA) wieder fast soviel wie vor der Coronakrise. Auch der Ausblick auf das vierte Quartal bleibt optimistisch.
Das Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen lag im ersten Halbjahr noch 38 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Im dritten Quartal betrug der Rückstand nur noch 26 Prozent, im Oktober nur noch gut 23 Prozent. In den ersten neun Monaten erreichte der Flughafen Frankfurt ein kumuliertes Aufkommen von 35,9 Millionen Fluggästen. Im Gesamtjahr erwartet das Unternehmen bis zu 50 Millionen Fluggäste in Frankfurt nach gut 70 Millionen vor der Krise. Demgegenüber stieg das Fluggastaufkommen an den internationalen Beteiligungsflughäfen stark an, alleine an den 14 griechischen Airports lag das Verkehrsaufkommen im Sommer schon drei Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019.
Währenddessen sank das Cargo-Aufkommen am Flughafen Frankfurt um 12,9 Prozent. Schuld sei die gesamtwirtschaftliche Lage sowie die weiteren Einschränkungen des Luftraums durch den Ukraine-Krieg und umfassende Corona-Schutzmaßnahmen in China, so der Konzern in einer Aussendung.
Unter dem Strich habe Fraport im dritten Quartal die Rückkehr in schwarze Zahlen geschafft. In den ersten neun Monaten verbuchte der Flughafenbetreiber bei einem Umsatzplus um 57,6 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro einen Anstieg des operativen Ergebnisses (EBITDA) um knapp 33 Prozent auf 828,6 Millionen Euro. Das Konzernergebnis erreichte 98,1 (Vorjahr: 118) Millionen Euro. Eine Dividende zahlt der börsennotierte Konzern, der gut zur Hälfte dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt gehört, für 2022 trotz Rückkehr in die Gewinnzone nicht.
Entsprechend der guten Entwicklung in den ersten neun Monaten und dem stabilen Ausblick auf das vierte Quartal erwartet Fraport, dass die im Halbjahresbericht angepasste Prognose am oberen Ende erreicht wird: Bislang rechnet der Flughafenbetreiber in Frankfurt mit einem Jahresaufkommen von rund 45 bis etwa 50 Millionen Fluggästen. Der Umsatz wird für das laufende Geschäftsjahr leicht über 3 Milliarden Euro erwartet. Der Vorstand rechnet nun bei einem Jahresumsatz von gut 3 Milliarden Euro mit einem operativen Gewinn von etwa 970 Millionen Euro. Der konsolidierte Konzerngewinn soll etwa 100 Millionen Euro erreichen.