Die Pläne des designierten Käufers der FTI Group, Certares, auf einen Schuldenschnitt für das Unternehmen hoffen zu können, könnten sich zerschlagen. Laut Handelsblatt ist es unwahrscheinlich, dass der Bund die Rückzahlung der Kredite, die im Rahmen des Währungsstabilisierungsfonds ausgezahlt wurden, erlässt.
In einer nicht öffentlichen Sitzung des Bundestag-Tourismusausschusses wurde ein Bericht der Bundesregierung bezüglich der möglichen Bereitschaft zur Erlassung der Rückzahlungsgelder für FTI diskutiert. Das Bundesfinanzministerium hat jedoch vorab mitgeteilt, dass es nicht beabsichtigt, die Rückzahlung der Stabilisierungsmaßnahmen zu erlassen. Diese Entscheidung könnte die Hoffnungen auf einen Schuldenschnitt zunichtemachen, wie Anja Karliczek, die tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, gegenüber dem Handelsblatt äußerte.
In der Branche war seit Wochen spekuliert worden, dass sich Certares um einen Schuldenschnitt für die FTI Group bemüht hatte. Allerdings haben die meisten Marktbeobachter Zweifel daran geäußert, dass ein solcher Deal zustande kommen könnte. Es bleibt nun abzuwarten, wie Certares, der die FTI Group für einen symbolischen Euro erwarb, mit der Schuldenlast von rund 600 Millionen Euro umgehen wird. Certares hatte angekündigt, 125 Millionen Euro investieren zu wollen, aber die Zukunft von FTI innerhalb des weit verzweigten touristischen Beteiligungsgeflechts des Investors bleibt unklar.