Für 200.000 Euro pro Monat: Consulting-Firma von Ex-Etihad-Chef Hogan berät Air Malta

Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).
Airbus A320 (Foto: Robert Spohr).

Für 200.000 Euro pro Monat: Consulting-Firma von Ex-Etihad-Chef Hogan berät Air Malta

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Die Fluggesellschaft Air Malta lässt seit Mitte 2022 das in Abu Dhabi ansässige Beratungsunternehmen Knighthood Capital zum Preis von 200.000 Euro pro Monat für sich arbeiten. Dies sorgt im maltesischen Parlament für Kritik, denn der Carrier wird mit Ende März 2024 den Betrieb einstellen. 

Die Opposition brachte eine parlamentarische Anfrage ein. In dieser wurde die Tätigkeit des Unternehmens, das vom früheren Etihad-Airways-Chef James Hogan gegründet wurde, kritisch hinterfragt. Immerhin hat Air Malta keine Zukunft, denn die Regierung will den Carrier als KM Malta Airlines plc neu aufsetzen. Nach dem Vorbild der vielen Alitalia-Neugründungen soll es quasi nahtlos weitergehen, wenngleich einige Routen im Streckennetz des Nachfolgers nicht mehr enthalten sein werden. 

Maltas Finanzminister Clyde Caruana musste die Anfrage der Opposition aus gesetzlichen Gründen beantworten. Demnach soll das Hogan-Unternehmen Unterstützung bei den Gesprächen mit der EU-Kommission, bei der Ausarbeitung eines Flotten- und Netzplans, der Ausarbeitung eines Geschäftsplans für die nächsten fünf Jahre, der Entwicklung eines Kommunikationsplans sowie bei der Anpassung der Abläufe auf den allgemeinen Branchenstandard leisten. Weiters soll ein Buchhaltungssystem konfiguriert worden sein. 

Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass aus der Beantwortung des Finanzministers hervorgeht, dass das Beratungsunternehmen auch damit beauftragt wurde entsprechende Unterstützung dabei zu leisten, dass eine wirtschaftliche Diskontinuität zwischen der heutigen Air Malta und KM Malta Airlines plc, die unter dem Markennamen Air Malta fliegen wird, sichergestellt wird. Die Rechte am Brand liegen beim Staat, so dass die “old company” diesbezüglich gar nicht gefragt werden muss. 

Der erste Beratungsvertrag wurde Mitte 2022 von James Hogen, der damals als CEO von Knighthood Global fungierte und Air-Malta-Geschäftsführer David Curmi unterschrieben. Bei der Verlängerung, die Anfang 2023 unterfertigt wurde, unterschrieb für das Consulting-Unternehmen der momentan amtierende CEO James Rigney. Die aktuelle Vereinbarung läuft mit Ende 2023 aus. Ob es nochmals zu einer Verlängerung kommt, ist noch offen. 

Teure Frühpensionierungen 

Für hohe Kosten sorgen auch die Frühpensionieren, die seit einiger Zeit bei Air Malta durchgeführt werden. Da das Personal für maltesische Verhältnisse vergleichsweise sehr hohe Löhne erhält, gibt es verschiedene Programme, um es abzubauen. Beispielsweise wird die Möglichkeit zum Wechseln in den öffentlichen Dienst angeboten. Die Bezüge sollen gleichbleiben. Dies sorgte schon für Probleme, da so hohe Besoldung in vielen Verwendungsgruppen in den Ämtern und Behörden gar nicht vorgesehen ist. 

Ein weiteres Programm betrifft Frühpensionieren. Mit Hilfe von so genannten Golden Handshakes sollen Beschäftigte der Air Malta dazu bewogen werden vorzeitig in den Ruhestand zu treten. Die Angelegenheit ist für die Regierung äußerst kostspielig, denn allein im Jahr 2023 fallen hierfür Kosten in der Höhe von 92,5 Millionen Euro an. 

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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