Boeing steht erneut im Mittelpunkt einer Untersuchung der Federal Aviation Administration (FAA), nachdem gefälschte Inspektionsunterlagen in den 787-Werken des Unternehmens in Charleston, South Carolina, entdeckt wurden.
Das jüngste Kapitel in Boeings Saga von Problemen und Kontroversen begann, als Mitarbeiter in den 787-Werken Inspektionsunterlagen manipulierten, wie von der Seattle Times berichtet wurde. Die Mitarbeiter hatten Inspektionen übersprungen, die die ordnungsgemäße Verklebung und elektrische Erdung an der Verbindung zwischen Flügel und Rumpf der 787 betrafen. Boeing gab an, die Aufsichtsbehörden sofort informiert zu haben, nachdem die Fälschungen aufgedeckt wurden.
Diese Enthüllung kommt zu einer Zeit, in der Boeing bereits unter Druck stand. Das Unternehmen hat in diesem Jahr mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen gehabt, darunter die Beschränkung der Produktionsrate der 737 MAX durch die FAA, um den Herstellungsprozess zu überwachen. Der Vorfall mit Alaska Airlines, bei dem ein Türpfropfen aus einer Boeing 737 MAX 9 herausgesprengt wurde, war ein Höhepunkt dieser Probleme.
Es ist wichtig anzumerken, dass die aktuelle Enthüllung nicht im Zusammenhang mit den jüngsten Behauptungen von Boeing-Whistleblowern steht. Personen wie Josh Dean, ehemals bei Spirit AeroSystems beschäftigt, hatten Bedenken hinsichtlich des 737 MAX-Programms geäußert, bevor er im April 2023 entlassen wurde. Ein weiterer Whistleblower, John Barnett, verstarb im März unter tragischen Umständen.
Die jüngsten Ereignisse werfen erneut ein Schlaglicht auf Boeings interne Prozesse und die Überwachung durch die Aufsichtsbehörden. Die FAA hat angekündigt, eine gründliche Untersuchung durchzuführen, um sicherzustellen, dass die Sicherheitsstandards eingehalten werden und das Vertrauen in Boeings Produkte wiederhergestellt wird.