In den Veranstaltungsräumen des Wiener Museums für angewandte Kunst ging es an diesem Wochenende um Spezialitäten aus aller Welt. Von der regionalen Bäckerei bis hin zu weit angereisten Produzenten und Händlern war so ziemlich alles vertreten. Gourmets konnten so einiges verkosten und auf Wunsch gleich einkaufen bzw. bestellen.
Die „Genusswelten Wien“ bezeichnen sich selbst als „Festival für Geniesser und Gourmets“. Das Motto war auch ein kleiner Ausblick darauf was die Besucher erwartet hat, denn ausschließlich hochwertige Waren wurden ausgestellt und zur Verkostung angeboten. Sei es Bio-Eier, Fisch, Wein oder Liköre, alles gab es zu sehen, schmecken und natürlich auch zu kaufen. Auch besondere Olivenöle oder Öle wurden feilgeboten.
Zwar wirbt der Veranstalter mit „Gaumenfreuden aus aller Welt“, jedoch lag der Schwerpunkt eindeutig auf einheimischen Produkten von kleinen Produzenten und Händlern. Diese sind zum Teil sehr weit angereist, um im Rahmen der Messe auf sich aufmerksam zu machen und natürlich möglichst viel verkaufen zu können. Einen Verkaufsdruck gab es aber nicht. Kein Aussteller hatte ein Problem damit, wenn man nur mal verkosten wollte.
Klein- und Kleinstbetriebe vertreten
Für den einen oder anderen Hersteller bzw. Produzenten war es auch das erste Mal, dass man sich im Rahmen einer solchen Veranstaltung einer breiteren Öffentlichkeit live präsentiert hat, denn manche Betriebe sind noch jung und damit frisch auf dem Markt. Andere sind alte Hasen, die seit Jahrzehnten auf den Direktvertrieb auf Märkten, über regionale Händler oder aber auch in den letzten Jahren verstärkt auch auf den Versandhandel setzen.
Im Bereich der Durstlöscher wurden auf dieser Messe auch einheimische Limonaden vorgestellt, die noch weniger bekannt sind. Diese sollen sich durch einen niedrigen oder nicht vorhandenen Zuckeranteil auszeichnen. Wer es lieber alkoholisch mochte, konnte edle Weine, aber auch Schnäpse, Gin und Liköre verkosten und auf Wunsch gleich kaufen. Fast alle Produkte stammen aus österreichischer Produktion von kleinen Betrieben.
Verkosten überall möglich
Hungrig ist von den „Genusswelten Wien“ definitiv niemand nach Hause gegangen. Bäckereien und Konditoreien boten viele verschiedene Backwaren und Mehlspeisen, die selbstverständlich auch probiert werden konnten. Selbst frische Fischbrötchen bot ein Fischhändler an. Wer es lieber fleischig hatte, konnte bei den Wurst- und Fleischständen fündig werden. Wie wäre es mit Käse? Auch das gab und zwar in Hülle und Fülle in bester Qualität. Vor dem Kauf konnte man sich ja selbst überzeugen.
Auch Liebhaber von Süßigkeiten sind nicht leer ausgegangen, denn auch in diesem Segment waren viele kleine Betriebe vertreten. Von kandierten Nüssen über Trüffelspezialitäten bis hin zu durchaus ausgefallen Schokoladen-Kreationen war so ziemlich alles vertreten. Zum Teil so viel, dass man durchaus den Überblick hätte verlieren können.
Qualität hat seinen Preis
Das Preisniveau auf dieser Messe war nicht gerade auf Discounter-Niveau. Doch damit hat so ziemlich jeder Besucher gerechnet, denn es ging um hochwertige Lebensmittel und keine Billigware. Qualität hat eben seinen Preis. Für die Besucher war es ein großer Vorteil, dass vor dem Kauf ausgiebig verkostet werden konnte und weitere Informationen direkt von den Ausstellern eingeholt werden konnten.
Gerade für kleine Betriebe ist der persönliche Kundenkontakt sehr wichtig, denn nur wenige sind in überregionalen Supermärkten vertreten. Der Grund ist oftmals sehr simpel: So große Mengen, die erforderlich wären, können oftmals gar nicht hergestellt werden. Der Direktvertrieb ist daher das wichtigste Standbein für die meisten Anbieter und Messen sind nunmal dazu da, um zu verkaufen und neue Kontakte für Bestellungen knüpfen zu können.
Veranstalter Siikei hat in den Räumlichkeiten des MAK jedenfalls eine tolle Atmosphäre hierfür geschaffen und im Sinne der Klein- und Kleinstbetriebe bleibt es zu hoffen, dass diese langfristig von den neu gewonnen Kundenkontakten profitieren können. Für die Besucher war es eine tolle Gelegenheit hochwertige Lebensmittel und Getränke erkunden zu können. Die Fachvorträge, bei denen es nicht wirklich um Verkauf, sondern um die Vermittlung von Wissen ging, waren ausgesprochen interessant und haben bei dem einen oder anderen Teilnehmer einen positiven Aha-Effekt hinterlassen.