Embraer 190 mit Adler-Logo (Foto: German Airways).
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German Airways geht auf Expansionskurs

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Die deutsche Luftfahrtbranche ist im Wandel, und German Airways spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Die Geschäftsführerin Maren Wolters gab kürzlich gegenüber CH-Aviation.com an, dass die Airline in der Lage ist, eine Flotte von bis zu zwölf Embraer E190 zu betreiben, ohne signifikante Erhöhungen der Overheadkosten befürchten zu müssen. Dieser Schritt könnte die Position von German Airways im ACMI (Aircraft, Crew, Maintenance and Insurance) und Charter-Segment stärken.

Aktuell betreibt German Airways acht E190, die eigenen Angaben nach gleich ausgestattet sind. Dies ermöglicht eine einfache Rotation innerhalb der Flotte, was die Effizienz erhöht und die technische Zuverlässigkeit sicherstellt. Wolters betont, dass die technische Wartung in Eigenregie ein wesentlicher Vorteil der Airline ist. „Wir haben eine Basiswartungsanlage in Köln und führen die Linien- und Basiswartung so weit wie möglich selbst durch“, erklärt sie. Diese Vorgehensweise fördert nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Mechanikern und den Piloten, sondern sorgt auch dafür, dass die Flugzeuge optimal gewartet werden, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

Die Flexibilität in der Flottenstrategie ermöglicht es German Airways, auf Marktveränderungen schnell zu reagieren. „Wir suchen nach Optionen links und rechts, aber es ist nichts Konkretes in Planung“, fügt Wolters hinzu, was darauf hindeutet, dass das Unternehmen sowohl kurz- als auch langfristige Pläne hat.

Herausforderungen im ACMI-Geschäft

Der ACMI-Markt für E190-E2-Flugzeuge wird als vielversprechend angesehen. Dennoch gibt es derzeit Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Triebwerke, die es erforderlich machen, vorsichtig zu sein. „Wir können es uns nicht leisten, Flugzeuge wegen ungelöster Triebwerksprobleme am Boden zu haben“, so Wolters.

German Airways setzt derzeit fünf ihrer Flugzeuge für die regionale Tochtergesellschaft KLM Cityhopper ein, um dort Engpässe aufgrund von Triebwerksproblemen zu überbrücken. Diese Flexibilität ist entscheidend für das Überleben im ACMI-Markt, da sie schnell auf die Anforderungen der Partnerfluggesellschaften reagieren können.

Zukunftsperspektiven: Frachtgeschäft und Partnerschaften

Obwohl derzeit keine Pläne zur Diversifikation in den Linienflugbetrieb bestehen, könnte das Frachtgeschäft eine zukünftige Möglichkeit darstellen. Wolters erwähnt, dass die E190(F) gerade die vollständige FAA-Zertifizierung erhalten hat. „Könnte Fracht eine Option für die Zukunft sein?“, fragt sie rhetorisch, was auf die Überlegungen hinweist, dass German Airways bereit ist, neue Geschäftsfelder zu erkunden, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Langfristige, zuverlässige Partnerschaften sind für die Strategie von German Airways entscheidend. Die Airline möchte mit ihren Partnern vertrauensvolle Beziehungen aufbauen, um in einem wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu sein. „Wir streben immer langfristige Partnerschaften an“, so Wolters gegenüber CH-Aviation.com.

Chartergeschäft als Ergänzung

Das Chartergeschäft von German Airways dient dazu, saisonale Nachfrage zu bedienen und flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren. Während nur ein Flugzeug das ganze Jahr über für Charterflüge eingeplant ist, zeigt die Airline Flexibilität, indem sie ad-hoc-Flüge verkauft, wenn zusätzliche Kapazitäten vorhanden sind. „Es ist eine sehr flexible Einrichtung“, fasst Wolters die Struktur des Unternehmens zusammen.

German Airways positioniert sich als ein dynamischer Akteur im regionalen Luftverkehrsmarkt. Mit einem klaren Fokus auf die Embraer E190 und einem starken Engagement für technische Eigenverantwortung schafft das Unternehmen die Grundlage für zukünftiges Wachstum. Die Bereitschaft, sowohl im ACMI-Bereich als auch im Chartergeschäft flexibel zu agieren, könnte sich als Schlüssel zum Erfolg in den kommenden Jahren erweisen. In einer Zeit, in der die Luftfahrtindustrie vor zahlreichen Herausforderungen steht, könnte German Airways mit seiner strategischen Ausrichtung und dem Fokus auf langfristige Partnerschaften eine wichtige Rolle in der deutschen Luftfahrtlandschaft spielen.

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