Bereits seit einigen Tagen ist bekannt, dass die brasilianische Billigfluggesellschaft Gol massive Finanzprobleme hat. Nun hat man in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Chapter-11-Verfahren beantragt.
Der Antrag wurde beim United States Bankruptcy Court for the Southern District of New York eingebracht. Der Carrier erklärte dazu, dass man unter Gläubigerschutz den Flugbetrieb vorerst uneingeschränkt fortsetzen wird. Zuvor hat Gol eine ganze Reihe von Umschuldungen vorgenommen, jedoch dürften diese nicht ausreichend gewesen sein.
Unternehmensangaben nach soll der nunmehrige Antrag auf ein Chapter-11-Verfahren auch eine Nachwirkung der Corona-Pandemie, in der man sehr stark reduzierte Einnahmen hatte, sein. Weiters gibt Gol an, dass sich fortlaufende Lieferverzögerungen des Herstellers Boeing finanziell erheblich nachteilig auswirken würden. Die Brutto-Verschuldung lag mit Jahresende 2023 bei rund 4,07 Milliarden U.S.-Dollar.
Das Unternehmen gibt sich zuversichtlich, dass man sich im Rahmen des Chapter-11-Verfahrens neu aufstellen kann. Von der Muttergesellschaft habe man eine Zusage in der Höhe von 950 Millionen U.S.-Dollar erhalten. Diese beschaffte die Finanzmittel über eine Kapitalmarktanleihe. Ziel des Insolvenzverfahrens ist es, dass Gol entschuldet werden kann, erklärte Firmenchef Celso Ferrer.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine ausländische Fluggesellschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Chapter-11-Verfahren beantragt. Beispielsweise befindet sich die SAS Group noch in einem solchen. Auch Avianca, Aeromexco und Latam Airlines haben bereits dieses besondere Verfahren nach U.S.-amerikanischem Recht genutzt, um sich neu aufstellen zu können.