Die brasilianische Fluggesellschaft GOL Linhas Aéreas hat eine umfassende Vereinbarung zur finanziellen Neuordnung getroffen, die ihre Schuldenlast erheblich verringern soll.
Durch das Insolvenzverfahren nach Chapter 11 in den USA plant das Unternehmen, etwa 2,5 Milliarden US-Dollar an Verbindlichkeiten zu restrukturieren. Ein Großteil dieser Schulden soll durch Eigenkapitalumwandlungen und günstigere Kreditbedingungen abgebaut werden. Die Muttergesellschaft Abra Group, die auch Avianca und Wamos Air umfasst, unterstützt diesen Plan und will bis zu 950 Millionen US-Dollar an neuem Eigenkapital sowie 850 Millionen US-Dollar an Rücknahmeschulden bereitstellen. Von diesen Schulden könnten 250 Millionen US-Dollar bei bestimmten Bedingungen bis 2027 ebenfalls in Eigenkapital umgewandelt werden.
Ziel der Restrukturierung ist es, GOLs Finanzlage zu stabilisieren und die Marktposition durch neue Investitionen in die Flotte zu stärken. Insgesamt will das Unternehmen bis zu 1,85 Milliarden US-Dollar an Kapital durch neue, gesicherte Schulden aufnehmen, um die laufenden Verpflichtungen abzudecken und seine Expansionsstrategie zu finanzieren. Die Vereinbarung sieht auch eine Beteiligung der ungesicherten Gläubiger vor, die bis zu 235 Millionen US-Dollar an Eigenkapital erhalten könnten, falls bestimmte finanzielle Ziele erreicht werden.
Nach der geplanten Beendigung des Insolvenzverfahrens, voraussichtlich im April 2025, wird GOL mit einer verbesserten Liquidität und einer deutlich reduzierten Schuldenlast aus dem Verfahren hervorgehen, was die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität des Unternehmens stärken soll.