Der Ticketverkäufer Green Airlines wirft „auf unbestimmte Zeit“ das Handtuch. Die „Aufrechterhaltung des Betriebs zum jetzigen Zeitpunkt ist weder wirtschaftlich noch ökologisch vertretbar“ teilte das Unternehmen mit.
Man verspricht den offenbar wenigen Passagieren, die Flugscheine erworben hatten, eine vollständige Rückerstattung der bezahlten Ticketkosten. Am Vormittag hatte der Flughafen Weeze sämtliche Hinweise auf Green Airlines von seiner Homepage entfernt. Ein Sprecher des Airports erklärte gegenüber Aviation.Direct unter anderem, dass man am Dienstag darüber informiert worden wäre, dass die Green-Airlines-Flüge nicht durchgeführt werden. Einen neuen Starttermin hat man noch nicht kommuniziert bekommen.
Dennoch konnte man über die Worldticket-Buchungsseite der Green Airlines noch bis kurz nach 7 Uhr 00 Flugscheine zum Preis von 389 Euro pro Richtung für den 6. April 2022 auf der Strecke Weeze-Westerland-Weeze buchen. Zwischenzeitlich wurde der Verkauf gänzlich eingestellt. Auch bewirbt Green Airlines auf der eigenen Homepage keine Strecken mehr.
Der Ticketverkäufer schreibt in seiner Stellungnahme dazu: „Das Unternehmen will sich nun neu aufstellen und sich zunächst auf andere Projekte konzentrieren. Hierzu zählt unter anderem die Beantragung eines eigenen AOC (Air Operator Certificate, deutsch: Luftverkehrsbetreiberzeugnis). Sobald die Linienflüge wieder aufgenommen werden, wird Green Airlines dies rechtzeitig bekanntgeben“. Ob das Green Airlines für die Erlangung von AOC und Betriebsgenehmigung bewilligungsfähig ist oder nicht, wollte das LBA nicht kommentieren.
Im weiteren Verlauf der Medienmitteilung hebt Green Airlines hevor, dass man „seit Ende März Linienflüge ab dem Airport Weeze nach München, Berlin und Sylt angeboten“ hatte. Verschwiegen wird, dass man mit Ausnahme von Caravan-Flügen nach Sylt die übrigen angekündigten Ziele nicht bedient hat. Auch hatte bislang kein Operating Carrier Slots in Berlin-Brandenburg und/oder München zugeteilt bekommen oder dies Flüge angemeldet.
Laut Green Airlines sind von der vorläufigen Absage der Charterflüge sämtliche Verbindungen betroffen, das bedeutet, dass auch ab Paderborn, Heringsdorf, Sylt und Berlin nicht geflogen wird. Das Wording der Medienmitteilung und die Ereignisse der letzten Tage deuten stark darauf hin, dass man hinsichtlich des Absatzes von Flugscheinen ein massives Problem hatte, so dass die Durchführung der Flüge nach wirtschaftlichen Kriterien nicht sinnvoll erschien. Im Vorjahr interessierte dies Green Airlines wenig, denn man hatte zumindest einmal eine Maschine komplett leer zwischen Paderborn und Westerland fliegen lassen.