Der Ticketverkäufer Green Airlines will ab 14. Feber 2022 Charterflüge ab Weeze und Karlsruhe/Baden-Baden anbieten. Derzeit sind diese unter fiktiven Flugnummern ohne Angabe des Operating Carriers buchbar.
Das in den letzten Monaten wegen verschiedener Vorwürfe in der Kritik stehende Unternehmen teilte mit, dass man ab Karlsruhe/Baden-Baden Flugtickets nach Berlin verkaufen will. Ab Weeze, das man eigenen Angaben nach aufgrund der Nähe zu den Niederlanden ausgewählt habe, sollen Flugscheine nach Berlin, München und Westerland angeboten werden.
Die Strecke zwischen Karlsruhe/Baden-Baden war bei Air Berlin defizitär und diente in erster Linie als Feeder für den Hub Berlin-Tegel. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass sich bislang keine Fluggesellschaft gefunden hat, die diese Strecke reaktiviert hat. Ursprünglich wurde diese Route von Germania Express aufgebaut und führte nach Tempelhof. Nach der Integration der Gexx-Flüge in die Deutsche BA und anschließend in Air Berlin wurden diese aus strategischen Gründen in das Drehkreuz Berlin-Tegel verlegt.
Der Mitbewerb in Weeze ist von Ryanair geprägt. Wizz Air war ab diesem Airport, der offiziell Flughafen Niederrhein heißt, nicht erfolgreich und zog sich bereits vor längerer Zeit zurück. Somit dominiert das Angebot von Ryanair, das in erster Linie besonders preissensible Kunden anlockt. Daneben gibt es einige wenige Charterflüge. Green Airlines will Tickets für drei innerdeutsche Strecken verkaufen. Das dürfte angesichts der Konkurrenz größerer NRW-Flughäfen wie Düsseldorf und Köln/Bonn ein zumindest sehr herausforderndes Unterfangen werden.
Obwohl man den Verkauf von Tickets erst am Mittwoch aufgenommen hat, zieht Green-Airlines-Chef Stefan A. in einer Aussendung bereits nachstehendes Fazit: „Das Interesse an den neuen Verbindungen ist sehr groß. Wir freuen uns deshalb sehr, die Strecke vom FKB nach Berlin nach der Corona-bedingten Verschiebung nun endlich in unseren Flugplan mit aufnehmen zu können. Darüber hinaus ermöglicht uns die Nähe des Flughafens Weeze zu den Niederlanden, nicht nur unsere Präsenz in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden auszubauen“.