Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat rechtliche Schritte gegen Lufthansa eingeleitet, um das CO2-Neutralitätsversprechen der Fluggesellschaft beim Ticketverkauf gerichtlich zu verbieten.
Unter Berufung auf “irreführendes Greenwashing” und “Verbrauchertäuschung” fordert die DUH vor dem Landgericht Köln ein Verbot der beworbenen Kompensationsprojekte, die nach ihrer Ansicht nicht ausreichen, um die tatsächlichen Umweltauswirkungen von Flugreisen zu kompensieren. Laut DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch berücksichtigen die derzeitigen Kompensationsangebote von Lufthansa nicht alle durch Flugreisen verursachten Emissionen und ihre Auswirkungen. Die Lufthansa hat den Eingang der Klage bestätigt, sich jedoch zu laufenden Verfahren nicht geäußert.
Die DUH hatte bereits einen Teilerfolg gegen die Lufthansa-Tochter Eurowings erzielt, wobei das Landgericht Köln bestimmte Kompensationsversprechen untersagte, da die geförderten Waldschutzprojekte nach Ansicht der Umwelthilfe nicht ausreichten, um eine tatsächliche Kompensation zu erreichen. Eurowings prüft derzeit die Erfolgsaussichten einer Berufung.
Die Kompensationsangebote von Lufthansa gewinnen zunehmend an Bedeutung. Seit 2023 bietet die Fluggesellschaft auf einigen Strecken Tickets mit eingebauter CO2-Kompensation an, was auf eine steigende Nachfrage hinweist. Insbesondere auf Strecken wie Hamburg-München, Zürich-London und Frankfurt-Berlin werden diese Green Fares besonders erfolgreich nachgefragt. Insgesamt haben die Reisenden seit der Einführung der Green Fares mehr als 77.000 Tonnen CO2 kompensiert, was den CO2-Emissionen von mehr als 12.000 Flügen von Hamburg nach München mit einem Airbus A320neo entspricht.