Die österreichische Bundesregierung will aufgrund der Ausbreitung der südafrikanischen Corona-Mutation das Bundesland Tirol, ohne Osttirol, weitgehend abriegeln. Das Gebiet darf nur noch dann verlassen werden, wenn ein negativer Befund, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorgelegt werden kann. Die Maßnahme soll ab Freitag gelten.
Das wird ausdrücklich auch auf dem Luftweg gelten und betrifft somit Austrian Airlines. Dieser Carrier betreibt die Inlandsstrecke Innsbruck-Wien, die als für die Wirtschaft und Politik besonders wichtig ist. Auch galt diese Route vor der Corona-Pandemie als äußerst lukrativ, da auf dem kurzen Flug das Point-to-Point-Aufkommen beachtlich war und gleichzeitig hohe Ticketpreise genommen wurden.
Die Ankündigung der Regierung hat zur Folge, dass beim Verlassen des Landesgebiets von Tirol ein negativer Testbefund, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorzuweisen ist. Damit unterscheiden sich die Bedingungen nur minimal vom Ausland. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sagte, dass Tirol für vorerst zehn Tage zum Sperrgebiet erklärt wird.
„Wir müssen alles tun, um die Ausbreitung dieser Variante zu verhindern, wenn das nicht gelingt, muss die Ausbreitung verlangsamt werden“, so der Politiker, der von der Wirksamkeit der Ma0nahme überzeugt ist. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) fügt hinzu, dass die Abriegelung ausdrücklich nicht für Osttirol gilt.
Nehammer führt innerösterreichische Grenzkontrollen ein
Der Gesundheitsminister betonte, dass die Anordnung auf das Epidemie-Gesetz gestützt ist und sich diesbezüglich mit Juristen beraten habe. Gleichzeitig feiert Anschober regelrecht, dass die Regierung ach so schnell handeln würde und verweist darauf, dass man erst am Montag eine Reisewarnung für Tirol ausgesprochen habe und nun eine Testpflicht für das Verlassen des Landesgebiets (ohne Osttirol) folgt.
In seiner üblichen Tonlage, die an einen Sheriff in einem Westernfilm erinnert, droht Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) nun mit Grenzkontrollen innerhalb Österreichs. Er werde rund 1.000 Beamte auf allen Straßen, Bahnstrecken und am Flughafen Innsbruck einsetzen, um zu kontrollieren, ob die Personen, die Tirol verlassen wollen, einen negativen Test vorweisen können. Wenn nicht, will er Strafzettel in der Höhe von bis zu 1.450 Euro ausstellen lassen. Auch stellt der Innenminister in Aussicht, dass die innerösterreichischen Grenzkontrollen, die es zuletzt während der Besatzungszeit gab, verlängert werden könnten.