Ab dem 1. Mai 2025 steigen in Griechenland die Preise für Fährtickets um 12 bis 15 Prozent. Dies teilte der Verband der Passagierschifffahrt (SEEN) mit. Hauptgrund für die Erhöhung sind neue Vorschriften der Europäischen Union, die den Einsatz schwefelarmer Treibstoffe vorschreiben. Diese Kraftstoffe sind laut SEEN-Präsident Dionysis Theodoratos bis zu 40 Prozent teurer als herkömmliche Alternativen.
Besonders betroffen sind beliebte Routen zu den Kykladen, Kreta, dem Dodekanes und den nördlichen Ägäisinseln. Fähren, die zwischen Griechenland und Italien verkehren, sind zusätzlich von einer CO₂-Abgabe betroffen, die für weitere Preissteigerungen sorgen könnte. Der Verband fordert daher staatliche Maßnahmen, um die Kosten für Passagiere zu dämpfen, darunter Subventionen für Treibstoff oder Zuschüsse für Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, ähnlich wie in Italien.
Die griechische Fährbranche hat in den vergangenen zehn Jahren über eine Milliarde Euro in neue Schiffe investiert, um den Betrieb zu modernisieren. Dennoch bleibt die Unsicherheit über künftige Kraftstofflösungen hoch. Neben schwefelarmen Kraftstoffen werden auch Alternativen wie Methanol und Biotreibstoffe diskutiert. SEEN warnt davor, dass die steigenden Betriebskosten langfristig nicht nur Reisende, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Fährunternehmen belasten könnten.