Günstigere Pilotenausbildung bei Lufthansa Aviation Training: Ein Schritt in Richtung mehr Zugänglichkeit

Training Center Berlin (Foto: Lufthansa Aviation Training).
Training Center Berlin (Foto: Lufthansa Aviation Training).

Günstigere Pilotenausbildung bei Lufthansa Aviation Training: Ein Schritt in Richtung mehr Zugänglichkeit

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Die Lufthansa Aviation Training (LAT) hat jüngst bekanntgegeben, die Kosten für die Pilotenausbildung an der European Flight Academy (EFA) erheblich zu senken. Der Eigenanteil der Auszubildenden beträgt nun lediglich 10.000 Euro. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Ausbildung zum Verkehrspiloten für eine breitere Zielgruppe zugänglich zu machen und damit die Einstiegsbarrieren zu senken.

Im Rahmen des neuen Modells benötigen angehende Piloten lediglich einen Schulungsvertrag mit der EFA. Daraufhin erhalten sie ein Finanzierungsangebot von Brain Capital, einem spezialisierten Finanzierungspartner. Das Besondere an diesem Modell ist, dass zusätzliche finanzielle Sicherheiten nicht erforderlich sind. Dies soll den Zugang zur Pilotenausbildung weiter erleichtern.

Die Gesamtgebühren für die Pilotenausbildung betragen nun 120.000 Euro, wobei LAT unter anderem die gestiegenen Kosten durch die Inflation als Grund für die Erhöhung anführt. Trotz dieser Erhöhung übernimmt der Finanzierungspartner den Löwenanteil der Kosten – 110.000 Euro. Die Rückzahlung dieses Betrags beginnt erst nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung und sobald die Absolventen ein jährliches Bruttoeinkommen von mindestens 30.000 Euro erzielen. Über einen Zeitraum von elf Jahren wird dann ein fester Prozentsatz des Bruttoeinkommens, maximal elf Prozent, abgezogen.

In einem Interview mit airliners.de erläuterte LAT-Chef Matthias Spohr die Hintergründe der Entscheidung. Er betonte, dass die hohe Qualität der Ausbildung trotz der Kostensteigerung gewährleistet bleiben müsse. Spohr erklärte zudem, dass die Ausbildungskosten international betrachtet nicht ungewöhnlich seien und dass es unüblich sei, dass Fluggesellschaften diese Ausbildung vollständig finanzieren.

Ein zentrales Anliegen war die Frage, ob die hohen Eigenkosten eine zu hohe Hürde darstellen. Spohr sagte dazu: “Deswegen wollten wir ein Finanzierungsmodell finden, das es jedem ermöglicht, diese Ausbildung zu finanzieren.” Mit der Reduzierung des Eigenanteils von zuvor 30.000 Euro auf nun 10.000 Euro wird dieser Ansatz deutlich.

Auswirkungen und zukünftige Entwicklungen

Die Anpassungen in der Pilotenausbildung folgen auf frühere Veränderungen bei der Lufthansa, die nach Beginn der Pandemie vorgenommen wurden. Damals wurde den vormals 900 Schülern angeboten, die Ausbildung kostenfrei zu beenden, wovon rund die Hälfte Gebrauch machte. Heute bildet LAT nur noch 300 Schüler pro Lehrgang aus, wobei der Fokus auf Qualität und Effizienz gelegt wird. Unter der Dachmarke ‘European Flight Academy’ bestehen nun ein deutscher und ein Schweizer Zweig.

Diese strukturellen Anpassungen sollen sicherstellen, dass die Ausbildung auch in Zukunft auf einem hohen Niveau durchgeführt werden kann und gleichzeitig eine größere Anzahl von Interessenten die Möglichkeit erhält, Pilot zu werden.

Die Entscheidung der LAT, die Kostenstruktur der Pilotenausbildung anzupassen, wird in der Branche aufmerksam verfolgt. Für viele junge Menschen bedeutet der reduzierte Eigenanteil eine reale Chance, ihren Traum vom Fliegen zu verwirklichen, ohne von hohen Einstiegsbarrieren abgeschreckt zu werden. Zudem könnte dieses Modell als Vorbild für andere Fluggesellschaften und Ausbildungsinstitute dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

In einer Zeit, in der die Luftfahrtbranche vor zahlreichen Herausforderungen steht, ist die Schaffung von Zugänglichkeit und die Förderung neuer Talente von entscheidender Bedeutung. Die Maßnahmen von LAT könnten einen positiven Einfluss auf die Branche haben und gleichzeitig die Zukunft der Pilotenkarriere in Deutschland und darüber hinaus sichern.

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