Die österreichische Aviation-Wirtschaft läuft in den letzten Tagen regelrecht Sturm gegen das luftfahrtfeindliche Klima, das unter anderem vom grün geführten Verkehrsministerium vorgegeben wird. Mit Hilfe von Studien widerlegt man Aussagen, die das Fliegen als besonders klimaschädlich darstellen.
Erst kürzlich wurde aufgrund einer Studie bekannt, dass die Einstellung von Inlandsflügen nicht zu einer Verlagerung auf die Schiene geführt hat, sondern auf die Straße. Die überwiegende Mehrheit der Reisenden wollen von Bahnanreisen bzw. Air-Rail-Produkten nichts wissen und fahren stattdessen lieber mit dem Auto nach Wien oder München. Dadurch entstehen höhere Kohlenstoffdioxid-Emissionen gegenüber dem Flugzeug. Dieser Umstand wird jedoch – vermutlich aus ideologischen Gründen – von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), die selbst gerne Privatjets nutzt, gar nicht erwähnt. Bislang hält man eisern am Plan fest, dass Inlandsflüge „aus dem Verkehr gezogen werden“ sollen.
Der im Rahmen des Future Business Austria – Standort- und Infrastruktursymposiums vorgestellte Österreichische Infrastrukturreport 2024 dokumentiert klare Handlungsempfehlungen der heimischen Managerinnen und Manager für die Zukunft der österreichischen Luftfahrtinfrastruktur. Die repräsentative Befragung für den Österreichischen Infrastrukturreport 2024 konstatiert entsprechende Zukunftserwartungen an die heimische Luftfahrtpolitik: 73 Prozent der Befragten wünschen sich, dass die Rolle des Flughafen Wien als Luftverkehrsdrehkreuz gesichert und ausgebaut werden soll. 56 Prozent der heimischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus der Wirtschaft erwarten zudem, dass die Kapazitäten der heimischen Flughäfen erhöht und multimodale Anbindungen verbessert werden sollen. „Der gezielte Infrastrukturausbau ist von immenser Bedeutung für den heimischen Wirtschaftsstandort und sorgt für Wohlstand, Wachstum und Arbeitsplätze. Dies gelte insbesondere auch für die Luftfahrtinfrastruktur“, so Flughafen Wien-Vorstand Günther Ofner.
„Die Luftfahrt wird oft ohne Berücksichtigung der Fakten aus ideologischen Gründen angefeindet. Diese Kritik ist unberechtigt, da der weltweite Anteil der Luftfahrt an den CO2-Emissionen lediglich bei etwa 2,7 Prozent liegt. Innerhalb Europas ist dieser Anteil noch geringer, nämlich bei 0,52 Prozent, und in Österreich beträgt er nur 0,16 Prozent. Und der Weg zur CO2-neutralen Luftfahrt ist durch die schrittweise steigende Verwendung von E-Fuels bis 2050 vorgezeichnet. Die Förderung des Einsatzes von E-Fuels würde eine sofortige, klar berechenbare CO2-Reduktion ermöglichen und wäre ein Gebot der Stunde. Forderungen nach der Einstellung innerösterreichischer Flugverbindungen bringen da gar nichts, sondern erschweren nur unnötig das Reisen. Viele wechseln nach dem Wegfall der Flugverbindungen zum Auto bzw. zu ausländischen Hubs“, erklärt Dr. Günther Ofner.