Hamburg-München war in 2022 die stärkste innerdeutsche Strecke

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Messen, Events oder persönliche Treffen mit Geschäftspartner: Obwohl sich Videokonferenzen großer Beliebtheit erfreuen, sind Geschäftsreisen für viele Unternehmen unverzichtbar. Beim Großteil der Dienstreisen handelt es sich vor allem um innerdeutsche Reisen.

Im vergangenen Jahr flogen die meisten Passagiere von Hamburg nach München. 2019 – also vor der Pandemie – war hingegen die Strecke Frankfurt-Berlin am beliebtesten. Das hat AirHelp die weltweit größte Organisation für Fluggastrechte, in einer aktuellen Analyse herausgefunden. Innerhalb Deutschlands erreichten 2022 26,4 Prozent der Passagiere ihr Ziel verspätet, 2019 waren es nur 20,1 Prozent.

Die meisten Passagiere starteten 2022 von Hamburg, München und Berlin

2022 flogen mehr als 595.100 Passagiere vom Hamburger Airport an den Franz-Josef-Strauß-Airport in München, damit belegt die Strecke den ersten Platz der Untersuchung. Auf der Route waren 25,7 Prozent aller Fluggäste aufgrund von Flugproblemen verspätet. Auf Platz zwei der meistgeflogenen Strecken folgt München-Hamburg mit rund 589.300 Fluggästen, wobei 24,1 Prozent der Passagiere verspätet starteten. Aber auch der Berliner Flughafen BER war 2022 für Inlandsflüge ein beliebter Abflugort, fast 588.000 Passagiere reisten vom BER nach Frankfurt am Main. Auf der Route kam es allerdings zu zahlreichen Verspätungen und Flugausfällen, mehr als jeder dritte Fluggast (35,8 Prozent) war von Störungen betroffen.

Frankfurt (1.296 Millionen Passagiere), Berlin (1.294 Millionen) und München (1.186 Millionen) zählten 2019 zu den häufigsten Abflugorten für Inlandsflüge. Verwunderlich ist dies allerdings nicht, die Städte sind mit ihren Unternehmen, den Branchenevents und Veranstaltungen Top-Wirtschaftsstandorte in Deutschland. Vor allem Berlin war in dem Zeitraum sehr gefragt.

Innerhalb Deutschlands kam es am Frankfurter Airport am häufigsten zu Verspätungen

Besonders hat es 2022 Geschäftsreisende und Urlauber aus Frankfurt und der Umgebung getroffen. Unter den 20 beliebtesten Routen gab es auf der Strecke Frankfurt-München die meisten Flugverspätungen und -ausfälle. Stolze 37,2 Prozent (204.600) aller Flugpassagiere sind nicht pünktlich abgehoben. Auf dem zweiten Platz rangiert die Route Frankfurt-Hamburg mit 37 Prozent verspäteten Passagieren (199.860). Auch auf Platz drei landet der Airport in der Mainmetropole: Fast 36 Prozent (209.200) der Reisenden, die von Frankfurt zum BER flogen, erreichten ihre Destination mit Verspätung.

2019 lag der Anteil an Fluggästen mit Verspätung auf der Strecke FRA-Hamburg bei 28 Prozent (253.000), damit belegt die Route mit Blick auf Flugstörungen in dem Jahr den ersten Platz. FRA-München folgt mit 24,9 Prozent (198.400). Auch Reisende von Düsseldorf nach München mussten in dem Jahr starke Nerven beweisen: Hier kam es bei 24,7 Prozent (254.840) der Passagiere zu Verzögerungen.

Im Vergleich zu 2019 sind 6,3 Prozent mehr Passagiere von Flugstörungen betroffen gewesen

Insgesamt haben sich 2019 mehr als doppelt so viele Reisende (58,1 Prozent) für einen Inlandsflug entschieden als 2022. Dass Verspätungen und Ausfälle seit der Corona-Pandemie öfter vorkommen, verdeutlichen die Zahlen für innerdeutsche Flüge: 2019 waren 20,1 Prozent aller Passagiere mit Flugproblemen konfrontiert, letztes Jahr waren es 26,4 Prozent. Der Anteil an Passagieren, deren Flug ausgefallen ist, ist von 2,6 auf fünf Prozent gestiegen.

„Unsere Untersuchung zeigt, dass auch Routen innerhalb Deutschlands in den vergangenen Jahren von zahlreichen Störungen betroffen waren. Vor allem der Personalmangel, aber auch die vielen Streiks des Personals der Fluggesellschaften haben 2022 für viel Chaos gesorgt. Innerhalb Deutschlands haben dies besonders Geschäftsreisende zu spüren bekommen. Wer aus beruflichem Anlass verreist und von Flugverspätungen oder -annullierungen betroffen ist, hat Anspruch auf eine persönliche Dienstreiseentschädigung – auch wenn der Flug nicht selbst organisiert wurde. Da Geschäftsreisende unter den Unannehmlichkeiten der Flugprobleme leiden, können sie den Anspruch für sich geltend machen. Die Entschädigung kann dabei bis zu 600 Euro pro Person betragen”, erklärt Julián Navas, Rechtsexperte bei AirHelp.

Terminal 1 am Hamburg Airport (Foto: Oliver Sorg).
Terminal 1 am Hamburg Airport (Foto: Oliver Sorg).
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