Hoher Gewinn: Gewerkschaft fordert mehr Lohn für AUA-Mitarbeiter

Logos von ÖGB und Vida (Foto: Jan Gruber).
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Dank stark verteuerter Ticketpreise ist es Austrian Airlines gelungen im dritten Quartal des laufenden Jahres einen hohen Gewinn einzufliegen. Nun fordert die Gewerkschaft Vida, dass auch die Beschäftigten etwas davon abbekommen sollen. 

Einst galt Austrian Airlines als ein Ort, an dem fast ausschließlich Spitzengehälter bezahlt wurden. Die Zeiten sind schon lange vorbei, denn in der Vergangenheit gab es diverse Sparpakete und Neuverhandlungen von Kollektivverträgen. Zwar gab es bereits nach der Corona-Pandemie Lohnerhöhungen und Einmalzahlungen, jedoch ist das der Gewerkschaft Vida zu wenig. 

Das Bordprodukt, das Austrian Airlines auf der Kurz- und Mittelstrecke in der Economy-Class anbietet, ist vergleichbar mit jenen der Billigkonkurrenz Ryanair und Wizzair. Preislich liegt man jedoch häufig darüber und insbesondere dann, wenn man auf einer Strecke keinen Konkurrenten hat oder der einzige Mitbewerber eine Konzernschwester aus der Lufthansa Group ist. Besonders im Deutschland-Österreich-Verkehr wurden die Preise merklich erhöht, jedoch gleichzeitig der inkludierte Service stark zurückgefahren. 

Austrian Airlines wurde im Jahr 2020 vom Staat gerettet. Das Darlehen, für das der Staat gehaftet hat, wurde mittlerweile zurückbezahlt. Das gilt jedoch nicht für jene 150 Millionen Euro, die Austrian Airlines als “nichtrückzahlbarer Zuschuss” als eine Art Entschädigung für die Corona-Pandemie überwiesen wurden. Kaum zieht die Nachfrage wieder an, sind die Reisenden mit stark erhöhten Ticketpreisen konfrontiert. Dass auch diese die laut Generaldirektorin Mann “überdurchschnittlich hohe Inflation” befeuern, erwähnt man freilich nicht in der zugehörigen Medienmitteilung. 

Die Gewerkschaft Vida ist der Ansicht, dass angesichts des hohen Gewinns nun die Zeit für mehr Lohn für die Beschäftigten gekommen sein müsste. “Damit sollte guten Gehaltserhöhungen nichts mehr im Wege stehen. Schließlich sind es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrem großen Einsatz das Unternehmen durch die Krise zurück auf Erfolgskurs gebracht haben. Sie haben sich daher einen gerechten Anteil am Unternehmenserfolg verdient”, so VIda-Fachgruppenobmann Daniel LIebhart. 

Nicht nachvollziehen kann der Gewerkschafter allerdings die Aussagen von AUA-CEO Annette Mann, wonach die hohe Inflation am Standort Österreich heuer und im nächsten Jahr weiter ein großes Problem für das Unternehmen darstellen werde. „Schließlich wurden die Ticketpreise immer deutlich über der Inflation angehoben. Die verteuerten Tickets wurden dennoch entsprechend gekauft und man befindet sich wieder auf Vorkrisenniveau“, merkt Liebhart an. 

Die hohe Inflation könnte somit seitens des Unternehmens kein gewichtiges Argument darstellen, bei Gehaltserhöhungen auf die Bremse zu steigen. „Gegenüber anderen vergleichbaren Standorten sehe ich in Österreich bei der Höhe der Gehälter noch deutlichen Aufholbedarf“, betont der vida-Gewerkschafter. 

Für das fliegende Personal stehen in Kürze Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag an. Somit ist anzunehmen, dass die hohen Ticketpreise, die zu hohem Gewinn führen, von der Gewerkschaft entsprechend thematisiert werden. Die AUA darf den KV übrigens nicht selbst verhandeln, sondern muss sich von der Wirtschaftskammer vertreten lassen. 

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