„Importieren“ Fluggesellschaften aus der Sicht der Führung der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong zu viele Coronafälle, so werden diese mit mindestens zwei Wochen Flugverbot bestraft. Manchen Carriern ist das mittlerweile zu anstrengend, so dass die Metropole einfach gar nicht mehr angeflogen wird. Nun versucht Hongkong gegenzusteuern.
Irgendjemand muss ja dafür zur Verantwortung gezogen werden, wenn Personen nach ihrer Einreise in die ehemalige britische Kronkolonie positiv auf das Coronavirus getestet werden. Die Chief Executive der chinesischen Sonderverwaltungszone macht es sich sehr einfach und lässt Airlines „bestrafen“. Diese kassieren – ähnlich wie in Festland-China – temporäre Flugverbote. Da auch die Quarantänebestimmungen für das fliegende Personal sehr scharf sind, haben viele Carrier einfach keine Lust mehr Hongkong anzusteuern.
Nun will man das Vertrauen der Fluggesellschaften zurückgewinnen. Allerdings denkt Chief Executive Carrie Lam gar nicht daran die umstrittene Praxis der Bestrafung von Airlines abzuschaffen, sondern will ab 1. April 2022 den Bann auf jeweils maximal eine Woche verkürzen. Es ändert sich allerdings nichts daran, dass Carrier bereits ab drei Personen, die nach der Einreise positiv getestet werden, ein temporäres Flugverbot kassieren können.
Carrie Lam verfolgt ähnlich wie Festland-China eine Art Null-Covid-Strategie. Diese fällt in Hongkong mittlerweile wesentlich lockerer aus, da man erkannt hat, dass Lockdowns bei Omikron nicht wirklich hilfreich sind. In Festland-China hat sich diese Erkenntnis noch nicht durchgesetzt. Dennoch ist die Chief Executive von Hongkong der Ansicht, dass die Bestrafung von Fluggesellschaften ein adäquates Mittel zur Verhinderung der Einschleppung von Coronafällen ist. Für ernsthafte Lockerungen ist es Lams Ansicht nach noch viel zu früh.