Im Oktober: Lufthansa Group will Schnelltests einführen

Airbus-Jets von Eurowings, Lufthansa und Germanwings (Foto: Jan Gruber).
Airbus-Jets von Eurowings, Lufthansa und Germanwings (Foto: Jan Gruber).

Im Oktober: Lufthansa Group will Schnelltests einführen

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Mittlerweile dürfte zahlreichen Politikern verschiedener EU-Länder klar geworden sein, dass das momentane System der Reisewarnungen, Einreisebeschränkungen und Quarantänepflichten der gesamten Transport- und Tourismusbranche nach und nach das Überleben unmöglich macht. Deutschland prüft nun die Einführung von Schnelltests, die beispielsweise vor jedem Abflug durchgeführt werden, könnten.

Mittlerweile sind auf dem Markt sehr zuverlässige Antigen-Tests erhältlich. Diese liefern binnen etwa 15 Minuten ein Testergebnis. Fällt dieses negativ aus, so kann der Passagier fliegen. Ist es positiv, so obliegt es den Gesundheitsbehörden gegebenenfalls weiter Maßnahmen zu veranlassen. Die IATA drängt mittlerweile auf eine solche Lösung. Beispielsweise könnte im Zuge der Sicherheitskontrolle ein Corona-Schnelltest durchgeführt werden. Dies würde Einreise- und Quarantänebeschränkungen obsolet machen.

In Deutschland ist das Projekt mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die Lufthansa Group darüber spricht, dass im Laufe des Oktobers derartige Schnelltests vor jedem Abflug eingeführt werden könnten. Man befindet sich bereits in intensiven Verhandlungen mit dem Pharmakonzern Roche und will Antigen-Tests für die Flugbegleiter anschaffen. Dies berichtet Reuters. Auf offizieller Ebene finden intensive Verhandlungen zwischen Bund und Ländern statt. Ebenfalls Teil dieser ist, dass der Einsatz in Alten- und Betreuungsheimen angedacht ist. Besucher und Personal würden täglich getestet werden, was letztlich zu mehr Sicherheit für die Bewohner führen soll.

Die Luftfahrt hofft freilich darauf, dass Corona-Schnelltests so schnell wie möglich, optimalerweise weltweit, vor jedem Abflug eingeführt werden. Gleichzeitig versucht man Gespräche zu führen, die in eine Kostenübernahme durch die Staaten münden sollen. Dabei haben manche Anbieter schlagkräftige Argumente, denn wenn es so weiter geht wie jetzt, dann droht vielen Airlines die Insolvenz oder manche Carrier könnten schon sehr bald um zusätzliche Staatshilfe ansuchen. Die Kosten für eine neuerliche Rettung von Konzernen wie Lufthansa oder Air France-KLM könnten weit höher ausfallen als die Stellung von Antigen-Tests. Derzeit liegt der Preis dieser zwischen zehn und 15 Euro, wobei damit zu rechnen ist, dass die Stückkosten bei hoher Abnahmemenge fallen könnten. Ein Gegenargument, das durchaus angeführt werden kann, ist: Ein Betrag bis etwa 15 Euro pro Oneway-Flug würde mit hoher Wahrscheinlichkeit im Sinne der Sicherheit und Gesundheit von den Fluggästen akzeptiert und bezahlt werden.

Bislang verzichtete man in Europa auf den Einsatz der Schnelltests, da bislang die Genauigkeit nicht ausreichend genug waren. Die jüngsten Entwicklungen sollen jedoch ausreichend gute Ergebnisse liefern, so dass ein Masseneinsatz vorstellbar ist. Die Lufthansa Group drängt jedenfalls in all ihren Märkten darauf, dass diese so schnell wie möglich eingeführt werden. Auch Austrian Airlines hat hier schon sehr konkrete Pläne. Das Unternehmen erklärte, dass die Einführung so schnell wie möglich erfolgen soll, kann jedoch noch keinen genauen Termin nennen. Hinsichtlich der Finanzierung befinde man sich in Verhandlungen.

In Deutschland überlegt man zum Preis von etwa 100 Millionen rund zehn Millionen Schnelltests anzukaufen. Über den genauen Einsatz ist noch keine Entscheidung getroffen worden. In Österreich ist man dem Projekt auch nicht abgeneigt, sondern testet dies bereits intensiv an der Wirtschaftsuniversität. Vor Vorlesungen mit vielen Studenten werden Schnelltests durchgeführt. Das Gesundheitsministerium will die gewonnenen Erfahrungen analysieren und dieses Verfahren auch andernorts einsetzen. Corona-Schnelltests vor jedem Abflug, vor dem Besuch eines Fußball-Bundesligamatches oder eines Konzerts scheinen daher gar nicht mehr in so utopischer Ferne, sondern eine durchaus realistische Option, um in Kürze vielen Branchen neuen Mut, neue Hoffnungen und neue Möglichkeiten zu bieten. Wer positiv getestet wird, muss draußen bleiben und zur Verifizierung kann dann noch immer ein klassischer PCR-Test durchgeführt werden.

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