Lufthansa strebt für die fliegenden Mitarbeiter eine Defacto-Impfpflicht an. Mangels gesetzlicher Grundlage kann man dies in Deutschland aber nicht einseitig anordnen, sondern ist auf Betriebsvereinbarungen mit den Arbeitnehmervertretern angewiesen.
Eine Sprecherin bestätigte, dass man sich mit den Personalvertretungen in entsprechenden Verhandlungen befindet. In welchem Status diese sich momentan befinden sagte die Medienreferentin aber nicht. Es existiert bereits eine vergleichbare Betriebsvereinbarung bezüglich Impfungen gegen Gelbfieber.
Die Anordnung einseitige Anordnung einer Impfpflicht scheint aufgrund der gesetzlichen Lage derzeit nicht möglich. Da mittlerweile die ersten Zielorte auch von Crews den Nachweis der vollständigen Impfung gegen Covid-19 verlangen, strebt man auf Basis einer Betriebsvereinbarung defacto eine Verpflichtung an.
Das Thema Impfpflicht wird generell kontrovers diskutiert, da in vielen Staaten die gesetzliche Grundlage nicht vorhanden ist. Als weltweit erste Airline verkündete Cathay Pacific, dass sich alle Mitarbeiter impfen lassen müssen. United Airlines und Qantas zogen einige Wochen später nach. In Europa verkündete Swiss als erster Carrier, dass das fliegende Personal ab 15. Oktober 2021 geimpft sein muss.