Der indische Billigflieger Spicejet ist derzeit besonderem Druck aufgrund von offenen Leasingraten ausgesetzt. Unter anderem der Lessor Aircastle hat einen Insolvenzantrag gegen das Unternehmen eingebracht. Gegen diesen setzt sich der Lowcoster juristisch zur Wehr.
Immer wieder ist Spicejet in zum Teil aufsehende Prozesse, die zumeist dem Zahlungsverzug des Carriers resultieren, verwickelt. Beispielsweise wurde man von de Havilland auf eine hohe Summe verklagt, da man die Zahlungen für bestellte Dash 8-400 eingestellt hatte. Kürzlich hat ein Leasinggeber Flugzeuge an die Kette legen lassen, da die indische Airline die Raten schuldig geblieben sein soll. Der Carrier behauptete damals, dass man defacto nicht betroffen wäre, da die Maschinen zur Ausflottung bestimmt sein sollen.
Aircastle fordert von Spicejet die Bezahlung von Leasingraten für insgesamt vier Boeing 737-800. Da man bislang keine Zahlung erhalten hat, brachte man am 4. Mai 2023 über lokale Rechtsanwälte, die den Lessor vertreten, einen Insolvenzantrag nach lokalem Recht ein. Dieser hat zur Folge, dass das Unternehmen nun die Möglichkeit hat binnen zehn Tagen ab Zustellung zu bezahlen oder aber einen entsprechenden Widerspruch zu leisten. Geschieht beides nicht, so kann der Gläubiger die formelle Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragen.
Laut lokalen Medienberichten soll Spicejet einen Widerspruch eingelegt haben. Das bedeutet konkret, dass nun eine Anhörung vor dem fachlich zuständigen Gericht in Delhi stattfinden wird. Dieses legt dann die weitere Vorgehensweise fest. Seitens des Billigfliegers gibt man sich aber gelassen, denn man verweist darauf, dass sämtliche von Aircastle geleasten Flugzeuge bereits aus der Flotte ausgeschieden wären. Auch befinde man sich mit dem Leasinggeber in engem Kontakt und hofft, dass die Angelegenheit außergerichtlich beigelegt werden kann.