Nach einer Reihe von Raketenangriffen indischer Streitkräfte auf mutmaßliche Infrastruktur militanter Gruppen in Pakistan und dem von Pakistan verwalteten Kaschmir in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai 2025 haben mehrere große Fluggesellschaften Flüge in den pakistanischen Luftraum ausgesetzt oder umgeleitet. Indien erklärte, die Raketenangriffe seien eine Reaktion auf einen kürzlich erfolgten Terroranschlag, der mit militanten Gruppen aus Pakistan in Verbindung stehe und im April 2025 im von Indien verwalteten Kaschmir 26 Zivilisten das Leben gekostet habe.
Im Anschluß an die Angriffe sperrte Pakistan seinen Luftraum für 48 Stunden für alle nationalen und internationalen Flüge, was in der Region zu zahlreichen Verspätungen und Umleitungen führte. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung am 7. Mai 2025 meldete der Flugverkehrsdatendienst Flightradar24 430 Flugausfälle in Indien und 147 in Pakistan. Diese Maßnahme verdeutlicht die unmittelbaren Auswirkungen der militärischen Aktionen auf den zivilen Luftverkehr in der Region.
Als Reaktion auf die Eskalation der Lage stellten Fluggesellschaften wie Etihad, Emirates und Qatar Airways ihre Flüge von Dubai, Abu Dhabi und Doha zu Flughäfen in Indien und Pakistan umgehend ein oder verzögerten sie. Emirates stornierte am 7. Mai 2025 Flüge von Dubai nach Sialkot, Lahore, Islamabad und Peshawar. Flüge von und nach Karatschi sollen jedoch planmäßig fortgesetzt werden. Etihad setzte ebenfalls Flüge nach Karatschi, Lahore und Islamabad aus und wies darauf hin, daß einige andere Verbindungen umgeleitet werden könnten, um den betroffenen Luftraum zu meiden, was möglicherweise zu längeren Flugzeiten führt. Qatar Airways informierte über den Kurznachrichtendienst X über „temporäre betriebliche Anpassungen“ ihrer Flüge von und nach Pakistan und Indien.
Auch europäische und asiatische Fluglinien betroffen
Auch Fluggesellschaften in Asien und Europa paßten ihre Flugpläne aufgrund der jüngsten Angriffe an. Korean Air änderte ihre Route von Incheon (Südkorea) nach Dubai, um den Überflug über Pakistan zu vermeiden. Die russische Fluggesellschaft Aeroflot kündigte an, alle Flüge zwischen Moskau und Zielen in Indien, Thailand, Sri Lanka, den Malediven und den Seychellen umzuleiten. Malaysia Airlines leitete zwei Flüge von Kuala Lumpur nach London und Paris über Doha um und setzte alle Flüge nach Amritsar (Indien) bis zum 9. Mai 2025 aus. Air France stellte ebenfalls alle Flüge über pakistanischem Gebiet „bis auf Weiteres“ ein, was laut Angaben der Fluggesellschaft Auswirkungen auf die Flugpläne und längere Flugzeiten nach Delhi, Bangkok und Ho Chi Minh City zur Folge hat.
Auch indische Fluggesellschaften wie Air India, IndiGo und SpiceJet stellten Flüge von und zu einigen nordindischen Flughäfen ein und rieten Passagieren, ihren Flugstatus zu überprüfen, bevor sie zum Flughafen fuhren. Air India gab am 7. Mai 2025 über X bekannt, daß alle Flüge von und nach Jammu, Srinagar, Leh, Jodhpur, Amritsar, Bhuj, Jamnagar, Chandigarh und Rajkot bis zum 10. Mai 2025, 05:29 Uhr Ortszeit (IST), gestrichen wurden. IndiGo gab am selben Tag in einer Erklärung bekannt, daß die Gesellschaft „derzeit alle Flüge“ von und nach Srinagar, Jammu, Amritsar, Leh, Chandigarh, Dharamshala, Bikaner, Jodhpur, Gwalior, Kishangarh und Rajkot bis zum 10. Mai 2025, 05:29 Uhr Ortszeit, storniere. SpiceJet teilte mit, daß die Flughäfen in Leh, Srinagar, Jammu, Amritsar, Kandla und Dharamshala bis zum 10. Mai 2025 geschlossen bleiben.