Im Schatten der jüngsten Regierungskrise in Italien scheint sich ein Bietergefecht um Ita Airways anzubahnen. Bislang wurde das Konsortium Lufthansa/MSC als Favorit gehandelt, aber das wollen Air France-KLM und Delta nicht auf sich sitzen lassen.
Ein nachgebessertes Angebot, mit dem der konkurrierende Bieter ausgestochen werden soll, wurde übermittelt. Für Air France-KLM und Delta steht durchaus einiges aus dem Spiel, denn derzeit ist Ita Airways Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam. Bei einem Einstieg von Lufthansa ist damit zu rechnen, dass der italienische Carrier in die Star Alliance wechseln könnte. Damit würde dem zuerst genannten Luftfahrtbündnis der Italien-Markt defacto verloren gehen.
Eigentlich wollte die italienische Regierung bereits vergangene Woche bekanntgeben mit welchem Bieter man in exklusive Verhandlungen tritt. Eine Regierungskrise hat aber dazu geführt, dass Ita Airways derzeit die geringste Sorge ist und damit keine Priorität hat. Dies betrachten Air France-KLM, Delta und Certares als Chance doch noch zum Zug zu kommen.
Laut einem Bericht der Zeitung „Il Messagero“ hat man das ursprüngliche Angebot stark nachgebessert und will das italienische Finanzministerium auch damit überzeugen, dass dem Staat bei der Besetzung von Schlüsselpositionen im Topmanagement ein Mitspracherecht eingeräumt werden soll. Auch will man eine Art Vetorecht bei wichtigen strategischen Entscheidungen gewähren.
Finanziell will man deutlich mehr Geld als Lufthansa/MSC in das Unternehmen investieren. Delta will Ita Airways stärker in die Transatlantik-Strategie einbinden. Auch argumentiert man damit, dass Lufthansa mit maximal 20 Prozent einsteigen will und die branchenfremde MSC den Löwenanteil übernehmen will. Das „Konkurrenzangebot“ würde von lange auf dem Markt etablierten Luftfahrtunternehmen stammen.
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