Ita Airways: Ex-Alitalia-Assets faktisch wertlos

Airbus A320 in Catania (Foto: Robert Spohr).
Airbus A320 in Catania (Foto: Robert Spohr).

Ita Airways: Ex-Alitalia-Assets faktisch wertlos

Airbus A320 in Catania (Foto: Robert Spohr).
Werbung

Kurz vor der Aufnahme des Flugbetriebs im Jahr 2021 hat Ita Airways einige Assets des Vorgängers Alitalia übernommen. Zu diesen zählten unter anderem Slots in Rom-Fiumicino und Mailand-Linate, Kundendatenbanken und Flugzeuge. Bezahlt hat man dafür lediglich einen symbolischen Euro, jedoch soll der Wert weit geringer gewesen sein.

Die von Alitalia „geerbten“ Flugzeuge sollen keinen tatsächlichen Wert darstellen, denn es handelt sich ausnahmslos um Leasingflugzeuge. Ita Airways musste mit den jeweiligen Eigentümern neue Verträge abschließen. Lediglich die Start- und Landerechte in Mailand-Linate sollen laut einem Bericht des Corriere della Sera einen signifikanten Geldwert darstellen. Die Slots in Rom-Fiumicino jedoch nicht, denn am Airport ist ausreichend Kapazität vorhanden und auch bei Neuverteilung nach dem Alitalia-Marktaustritt wäre Ita Airways an die benötigten Zeitnischen gekommen.

Berücksichtigt man alle Faktoren und rechnet diese gegeneinander auf, so hat Ita Airways sogar deutlich zu viel bezahlt. Überwiesen wurde ein symbolischer Euro, jedoch soll der tatsächliche Wert der Aviation-Assets von Alitalia gar bei Minus 4,8 Millionen Euro gelegen haben. Das bedeutet, dass eigentlich der Vorgänger an den Nachfolger Geld hätte dafür bezahlen müssen, dass die Bereiche überhaupt abgenommen werden. Das ist jedoch wegen dem Insolvenzverfahren nicht möglich gewesen, so dass sich das Ita-Management mit den Masseverwaltern von Alitalia auf den symbolischen Euro geeinigt hat.

Die italienische Zeitung beruft sich bei der Berichterstattung auf Professor Giovanni Fiori, der seinerzeits einer der drei Insolvenzverwalter von Alitalia war und in dieser Funktion die Bewertung der Vermögenswerte vorgenommen hat. Die gesamte Firmengruppe, der auch Alitalia Cityliner angehört hatte, wurde mit 4,8 Millionen Euro negativ bewertet. Das bedeutet konkret, dass bei einem Verkauf „am Stück“ kein Verkaufserlös zu erwarten war. In der Tat hat sich auch über Jahre hinweg niemand für den Erwerb des schwer angeschlagenen Konzerns interessiert.

Letztlich soll Ita Airways zwar kurzfristig von der „Starthilfe“ in Form übernommener Aviation-Assets profitiert haben, jedoch tatsächlich würden diese dazu beitragen, dass der italienische Carrier Verluste machen würde. Der Gesamtwert der übernommenen Teilbereiche soll sich laut dem Wirtschaftsprofessor nach heutigen Werten bei rund Minus 4,8 Millionen Euro bewegen. Auch generell hätten andere Vermögenswerte der ehemaligen Alitalia stark an Wert verloren und könnten heute als praktisch wertlos betrachtet werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung