Im ersten Anlauf ist Lufthansa, damals noch in Bietergemeinschaft mit MSC, in Sachen avisiertem Einstieg bei Ita Airways unterlegen. Man lässt nicht locker und verhandelt mit der italienischen Regierung über den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung – diesmal im Alleingang.
Der italienischen Staatsführung schwebte zunächst vor, dass auch die Ferrovie dello Stato beteiligt werden sollte. Laut lokalen Medienberichten will das der Kranich-Konzern aber nicht, sondern man will zumindest die Mehrheit übernehmen, um Ita Airways kontrollieren zu können. Im ersten Anlauf begnügte man sich noch mit einem vergleichsweise kleinen Minderheitsanteil.
Die Übergangsregierung hatte den Zuschlag zunächst an das Konsortium Certares/Air France-KLM/Delta vergeben. Die exklusiven Verhandlungen wurden zwischenzeitlich aufgehoben, so dass wieder alle ursprünglichen Bieter im Rennen sind. Es gilt als offenes Geheimnis, dass Lufthansa von verschiedenen italienischen Kreisen favorisiert wird.
Während sich der Kranich-Konzern überhaupt nicht zu den Verhandlungen rund um Ita Airways äußern will, berichten lokale Medien, dass eine Einigung in Sichtweite ist. Diese soll beinhalten, dass Lufthansa die Mehrheit übernimmt. Die Staatsbahn FS soll nicht involviert sein.
Spekuliert wird, dass Ita Airways nach dem Vorbild von Brussels Airlines in mehreren Stufen übernommen werden könnte. Zunächst soll der Staat mit einem Minderheitsanteil an Bord bleiben. In Phase Zwei könnte Lufthansa dann den Rest kaufen, um 100 Prozent halten zu können. Laut Tageszeitung „La Republlica“ hofft man in Regierungskreisen, dass Ende Dezember 2022 oder Anfang 2023 eine verbindliche Absichtserklärung unterschrieben werden kann.