Ita-Übernahme: Lufthansa könnte die Lust verlieren

Airbus A320neo (Foto: Ita Airways).
Airbus A320neo (Foto: Ita Airways).

Ita-Übernahme: Lufthansa könnte die Lust verlieren

Airbus A320neo (Foto: Ita Airways).
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In Italien bereitet man sich bereits darauf vor, dass die geplante Übernahme von Ita Airways durch Lufthansa scheitern könnte. Offensichtlich ist der Kranich-Konzern nicht bereit dazu, dass man besonders große Zugeständnisse macht, um den Alitalia-Nachfolger aufkaufen zu können.

Die EU-Kommission hat bereits wiederholt geäußert, dass man erhebliche Bedenken hat. Diese betreffen nicht nur den Flugverkehr zwischen Deutschland und Italien, sondern auch das Langstreckengeschäft. Dabei geht es nicht nur um die von Ita Airways bzw. der Lufthansa Group durchgeführte Flüge, sondern man hat auch Codeshare-Abkommen mit Star-Alliance-Partnern wie United Airlines im Fokus.

Damit könnten die Wettbewerbshüter eine Art „Büchse der Pandora“ geöffnet haben, denn die Codeshare-Abkommen gelten als äußerst wichtig für Lufthansa. Dementsprechend ist es sehr unwahrscheinlich, dass man dazu bereit ist in diesem Bereich Zugeständnisse zu machen. Das Langstreckengeschäft zwischen Europa und Nordamerika gilt als „Brot-und-Butter-Geschäft“ der Lufthansa, denn man verdient hier wegen hoher Nachfrage sehr gut. Etwaige Zugeständnisse, die man machen müsste, um Ita Airways übernehmen zu können, würden die Firmengruppe finanziell hart treffen.

Die Agentur Reuters berichtet unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person, dass jene Zugeständnisse, die Lufthansa zur Ausräumung der Bedenken der europäischen Wettbewerbshüter angeboten habe, der EU-Kommission nicht weit genug gehen sollen. Mittlerweile rechnet man in Italien damit, dass die vertiefte Prüfung ergeben könnte, dass der Deal entweder untersagt wird oder aber an so hohe Auflagen geknüpft wird, dass Lufthansa endgültig die Lust verlieren könnte.

Unter vorgehaltener Hand sagt man bereits, dass Lufthansa aus dem Geschäft aussteigen werde, wenn die Kosten, die sich wegen Zugeständnissen und Auflagen ergeben könnten, den tatsächlichen Nutzen übersteigen würden. Es wird vermutet, dass die EU-Kommission etwa gegen Mitte März 2024 eine Abmahnung herausgegen könnte, in der dann genauer auf etwaige Auflagen, die zu erfüllen wären, eingegangen wird.

In Rom bereitet man bereits seit einigen Wochen einen Plan B vor. Allerdings hat die Reederei MSC neuerlich eine Absage erteilt. Falls der Einstieg von Lufthansa nicht vollzogen werden sollte, würde alles zum Start zurückgehen. Die Regierung müsste den Verkauf dann neu ausschreiben und angesichts der Vorgeschichte könnte das sehr lange dauern.

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