Italien: Ita soll sich auf die Langstrecke fokussieren

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Italien: Ita soll sich auf die Langstrecke fokussieren

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Die italienische Regierung steht mit dem Alitalia-Nachfolger Ita aus verschiedenen Gründen ein wenig mit dem Rücken zur Wand. Die EU-Kommission machte klar, dass die Übernahme des Markennamens und der Slots nicht genehmigungsfähig ist. Auf der anderen Seite stellt sich aufgrund der Pandemie die Frage wohin der neue Carrier eigentlich fliegen soll.

Zwar versucht Italien Bedenken hinsichtlich dem Markennamen und der Start- und Landerechte auszuräumen, denn Ita wird wesentlich kleiner ausfallen. Das hat zur Folge, dass in Rom und Linate zahlreiche Slots freiwerden. Wenig überraschend hat der irische Lowcoster Ryanair bereits ein Auge auf diese geworfen. Der Kommission geht das aber nicht weit genug, denn diese ist der Ansicht, dass sich der neue Staatscarrier um die Start- und Landerechte bewerben muss und im Außenauftritt einen anderen Markennamen verwenden muss, um den Anschein der Kontinuität verhindern zu können.

Interessanterweise sieht man seitens ITA offenbar die Langstrecke als mögliches starkes Standbein. Diese Einstellung, von der Reuters unter Berufung auf Kreise rund um Ita-Chef Fabio Lazzerini berichtet, überrascht angesichts der Corona-Pandemie. Dieses Segment kann sich momentan aufgrund der Einreise- und Quarantänebestimmungen nicht gerade einer hohen Nachfrage erfreuen und leidet noch stärker als der innereuropäische Verkehr.

Alitalia verbrannte domestic viel Geld

Die Probleme der Alitalia sollen auch in den inneritalienischen Strecken zu finden sein, denn auf vielen Routen steht man im Wettbewerb mit Billigfliegern wie Ryanair, Volotea und Blue Air. Das habe zu einem Preiskampf geführt, mit dem Alitalia schlichtweg nicht mithalten kann. Dennoch gab es von der Politik Druck, dass auch Routen, die wegen wirtschaftlicher Erfolglosigkeit wiederholt aufgegeben wurden, erneut aufgelegt wurden.

Die Strategie von Ita sieht laut Reuters vor, dass die hart umkämpften Kurzstrecken den Mitbewerbern aus dem Billigsegment überlassen werden sollen. Zumindest in der ersten Phase, denn man beabsichtigt sich auf die Langstrecke zu konzentrieren. Maximal 52 Flugzeuge soll die Flotte umfassen. Mit dem Fokus auf Long Haul und dem bewussten Auslassen von Routen, die bereits von Lowcostern bedient werden, will man die Anfangsverluste so niedrig wie möglich halten. Allerdings: Sollten die weltweiten Einreise- und Quarantänebestimmungen noch länger hart bleiben, so hat auch die neue Ita ein gravierendes Problem.

Kooperation mit Lowcostern gesucht

Reuters berichtet weiters, dass die neue Airline die Flugangebote der Billigfluggesellschaften als Feeder nutzen könnte. Vor einigen Jahren war kurzzeitig eine Kooperation zwischen Alitalia und Easyjet im Gespräch, jedoch kam es nie zu einem Codeshare-Vertrag. Dies soll sich nun ändern, denn Ita will dem Vernehmen nach mit gleich mehreren Billigfliegern Verhandlungen über eine Zusammenarbeit aufnehmen. Weiters will man auch mit Air France-KLM und Lufthansa in den Dialog treten, denn die beiden Konzerne schielen auf die Slots in Linate. Dies setzt allerdings voraus, dass von Alitalia auf Ita übertragen werden kann. Genau in diesem Punkt ist man sich mit Brüssel nicht einig.

Die Strategie der Ita sieht jedenfalls vor, dass die Flotte bis zum Jahr 2025 auf 110 Maschinen wachsen soll. Somit würde man wieder fast die heutige Größe von Alitalia erreichen. Das Personal des insolventen Carriers soll nicht vollständig übernommen werden. Jene, die neue Jobs bekommen, werden neue Verträge erhalten, die mit hoher Wahrscheinlichkeit niedrigere Löhne beinhalten werden.

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